Ololiuqui (Rivea corymbosa)

Steckbrief Ololiuqui

Namen: Ololiuqui, Rivea Corymbosa, Aquinaldo, A-mu-kia, Badoh Blanco, Bjuco, Cuexpalli, Flor de a virgen, Osterblume, Schlangenpflanze, Xtabentum
Herkunft: tropisches Mexiko, Kuba, nordamerikanische Golfküste, Amazonasbecken in Kolumbien.
Konsum und Dosierung: Wasser oder Alkoholauszug der Samen. Verdampfen.
15 zerstoßenen Samen mit einer halben Tasse Wasser werden als wirksame Dosis angegeben. Individuell kann die wirksame Dosis jedoch wesentlich höher ausfallen.
Inhalsstoffe: Mutterkornalkaloide (hauptsächlich Ergin), Chanoclavin, Elymoclavin,Lysergol.

Ein kleiner Einblick

„Kleine Götter“ tauften die Azteken die Samen der Ololiuquiranke, die sie schon lange vor der spanischen Kolonialzeit als rituelles Rauschmittel eingesetzt. Die kolonialzeitliche Literatur finden sich bereits genaue Beschreibungen der Pflanze mit ihren „schlanken strickartigen Blättern, die einen berauscht und wahnsinnig macht“.
Für die Spanier war der Gebrauch von Ololiuqui, wie von vielen anderen psychoaktiven Substanzen, Hexenwerk, so verfasste der Missionar Hernando Ruiz eine Art Hexenhammer der neuen Welt. Ein Traktat über heidnischen Aberglauben, verschiedene Rituale und eben auch die damit in Verbindung stehenden Rauschmittel, das als juristische Grundlage für die Inquisition und Hexenverfolgung in der neuen Welt galt. Dort heißt es über Ololiuqui:
Ein Trunk aus den Samen bereitet entzieht einem sämtliche Urteilskraft. Die Eingeborenen setzen großes Vertrauen in die Samen, befragen sie wie ein Orakel nach ihren Wünschen, Fragen und Begehren.

Doch auch nach den Gründen für Krankheiten und wie diese zu behandeln sein wird gefragt. Dem payni kommt hierbei die Aufgabe zu Ololiuqui-Trunk zu trinken und sich dann den Fragen und Leiden des Patienten zu widmen.

Trotz des Verbotes, das unter teuflischen Strafen exerziert wurde hat sich die Verwendung von Ololiuqui bei den Zapoteken, Mixteken und Mazateken durchgesetzt und gehalten. Vor allem für prophetische Rituale und medizinische Zwecke wird das zerstoßene Samenpulver in Wasser getrunken oder als Schnupfpulver verwendet.
In den 60er Jahren isolierte Albert Hoffmann verschiedene Wirkstoffe aus der Pflanze und konnte sie als Mutterkornalkaloide identifizieren, was eine kleine Sensation in der Wissenschafts-communitiy bedeutete. Denn bis dahin hatte man sich nicht vorstellen können, dass ein primitiver Pilz, wie der Mutterkornpilz, so komplexe Verbindungen biosynthetisieren könnte wie eine Pflanze.
Die Mutterkornalkaloide, vor allem das Ergin wirken ähnliche wie LSD, mit einer stark hypnotischen Komponente.

getrocknete Ololiuquisamen

Zubereitung und Konsum

Bevor die Samen konsumiert werden, legt man sie üblicherweise in hochprozentigen Alkohol ein.
Das Pulver aus den anschließend getrockneten Samen wird mit Wasser vermischt getrunken. Wie bereits oben erwähnt kann das Pulver auch geschnupft werden, jedoch brennt es sehr stark auf den Schleimhäuten.

Als wirksame Dosis werden von den indigenen Völkern Südamerikas ungefähr 20 Samen verwendet. Versuche mit diesen Dosen zeigten jedoch keine Wirkung bei westliche Versuchspersonen, weshalb mit höheren Dosen experimentiert wurde. Verschiedenen Dosen im Bereich von 60-100 Samen führten bei den Probanden zu Apathie und erhöhter akustische Empfindlichkeit. Nach ungefähr 4 Stunden trat eine Phase des Wohlbefindens und der Entspanntheit ein die länger anhielt.
Noch höhere Dosierungen lassen Nebenwirkungen wie Erbrechen und Durchfall überwiegen.

Das Pulver lässt sich auch verdampfen oder rauchen, jedoch ist der Konsum des Kaltwasserauszugs am üblichsten.

Inhaltsstoffe

Die frischen Samen enthalten 0,012-0,07 % Mutterkornalkaloide. Davon ist Ergin der Hauptwirkstoff. Dieser zeigt beim Menschen eine LSD-ähnliche Wirkung und kann auch als Vorstufe zu dessen Synthese verwendet werden.

Ergin

Daneben kommen außerdem das Erginin und kleine Mengen an Chanoclavin, Elymoclavin und Lysergol vor.

Chanoclavin



Viel Spaß mit den kleinen Göttern!

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