Combretum (Combretum quadrangulare)

Steckbrief Combretum

Namen: Combretum, Sakae Naa
Herkunft: Der Baum ist in Südostasien heimisch.
Zubereitung und Dosierung: Für einen Tee werden 5-15 Gramm der getrockneten Blätter benötigt.
Wirkung: Als Tee und geraucht stellt sich eine stimulierende Wirkung ein, dennoch fühlt man sich gelassener und kann Tätigkeiten des Alltags ohne Anspannung absolvieren.
Wirkstoff: Enthalten sind diverse Flavonoide und Triterpene. Besonders wichtig für die psychoaktive Wirkung scheint das Flavonoid Combretol zu sein.

Ein kleiner Einblick…

Combretum quadrangulare ist bis zuletzt wenig erforscht. Beim Ethnobotaniker des Vertrauens erhält man die getrockneten Blätter und genügend Information um damit zu experimentieren. Auch wenn der Baum noch nicht intensiv erforscht wurde, wollen wir uns das was es gibt genauer ansehen.

Zuhause ist „Sakae Naa“ in Südostasien, in den Backpacker-Oasen Vietnam, Thailand, Kambodscha, Laos und Myanmar. Der Baum wird bis zu 10 Meter hoch und wächst gerne an feuchten Orten. Wild wachsend bedeutet das in Flussufern oder ausgetrockneten Flussbetten, die sich bei Regen mit Wasser füllen. Combretum wird auch an diesen Orten angebaut.

So unbekannt die Pflanze bei uns ist, in Asien hat Combretum schon lange Tradition. Es wird als Heilkraut eingesetzt und als Stimulans.

Nach Traditioneller Chinesischen Medizin wird Combretum zur Behandlung von leichten Erkältungen, allgemeinen Schmerzen und vor allem Muskel- und Halsschmerzen eingesetzt. In Studien konnte vor allem die antibakterielle Wirkung nachgewiesen werden und der Schützende Effekt der Pflanze auf die Leber. In Thailand und Myanmar werden Samen, Wurzeln und Blätter bei Wurmbefall verabreicht und die Wurzeln und das Holz bei Geschlechtskrankheiten. Auch bei Durchfall soll Combretum helfen.

Die Behandlung von Würmern und vor allem von Geschlechtskrankheiten, würden wir trotz langer Tradition dieser Heilpraktiken in die Hände von Ärzten legen. Nicht weil wir die Heilkräfte von Sakae Naa in Frage stellen, sondern weil uns noch etwas viel netteres mit den Blättern einfällt. Und auch diese Anwendung haben wir uns aus Südostasien abgeschaut, genauer aus Thailand. Combretum wird dort von den hiesigen Bauern gekaut und geraucht. Das reduziert Stress und kurbelt an. Was für eine herrliche Wirkung! Obwohl man von Gelassenheit durchströmt wird, lässt es sich effektiv und gutgelaunt weiterarbeiten. Ob man auf Combretum die Doktorarbeit fertig schreibt bleibt eine offene Forschungsfrage, aber immerhin schläft man nicht ein … wie bei manch anderen entspannenden Kräutern.

In Thailand wurde für diesen Effekt Kratom verwendet. Kratom wirkt stärker und dockt an Opioidrezeptoren an, weshalb es bei langfristigem und intensivem Gebrauch suchterregend ist. Aus diesem Grund wurde es dann 1943 verboten und die Bevölkerung ist auf Combretum umgestiegen. Das ist besonders interessant für die PsychonautInnen unter uns, bei denen sich eine Kratomabhängigkeit eingeschlichen hat. Eigenverantwortliche PsychonautInnen die wir sind, wollen wir das schwierige Thema Sucht nicht als blinden Fleck behandeln. Sakae Naa fühlt sich vielleicht beim ersten Gebrauch nicht so befriedigend an wie ein paar Löffelchen gutes altes Kratom. Dennoch könnte es ein guter Verbündeter sein und ist einen Versuch wert. Vor allem die Kratomuser, die grünes oder weißes Kratom gewöhnt sind, könnten die stimulierende und doch entspannende Wirkung von Combretum als Ersatz in Betracht ziehen. Beim Versuch sich mit Combretum von der Kratomsucht wegzubewegen, ist es mit Sicherheit auch interessant, dass viele Smartshops auch Combretum-Extrakte anbieten.

Inhaltsstoffe

Combretum zeichnet sich durch die vielen enthaltenen Flavonoide und Triterpene aus. Unter anderem finden wir in diesem umfangreichen Mix das Flavonol Combretol, das höchstwahrscheinlich für die psychoaktive Wirkung zur Verantwortung zu ziehen ist.

Botanische Beschreibung

Combretum quadrangulare gehört zu einer großen Familie die über 600 Gewächse umfasst. Dazu gehören Lianen, Bäume und Büsche und die Familie trägt den passenden Namen Combetaceae.
Unser Liebling kann sowohl als Busch wachsen, als auch die stattliche Größe eines Baumes erreichen (5-10 Meter). Er trägt ovale Laubblätter die 6 bis 16 cm lang und 3 bis 8 cm breit werden können. Sakae Naa trägt kleine gelb-weiße flufflge Blüten und gelb-grüne Samenhüllen.

Zubereitung, Dosierung und Wirkung

Und wieder einmal gehts ans Eingemachte. Was müssen wir vor dem Konsum wissen?

Sakae Naa ist ein super Einstiegskraut in die Ethnobotanik. Die Wirkung ist spürbar, sicher stärker als beispielsweise Damiana, und trotzdem beiweitem nicht Überfordernd. Weiter oben haben wir von Combretum als Kratom-Ersatz gesprochen – KonsumentInnen denen Kratom zu stark ist, werden hier auch mit der ähnlichen und doch schwächeren Wirkung ein passendes Kraut finden.

Auch wenn Combretum sehr wohl entspannend wirkt, ist die stimulierende Wirkung nicht zu unterschätzen. Deshalb ist es keine Pflanze, die man am Abend zum runterkommen rauchen sollte. Die Wirkung setzt je nach Wirkung und Person zwischen etwa 10 bis 30 Minuten nach Konsum ein und hält bis zu 4 Stunden an.

Beschreiben könnte man die Wirkung als euphorisch, stimulierend und beruhigend.

Gefährlich ist der Konsum auf keinen Fall. Eine Überdosis im klassischen Sinne gibt es nicht. Bei zu starkem Konsum kommt es höchstens zu leichter Übelkeit, Schwindel und trockenem Mund kommen. Wer sich wirklich reinhängt und Gas gibt könnte eventuell mit Verstopfung rechnen. Also easy does it! In den weiten des Internet gibt es natürlich allerlei Erfahrungsberichte und tatsächlich finden sich darunter wenige, die von leichter Suchtgefahr sprechen. Wir haben auch schon von Menschen gehört die jeden Morgen Damiana brauchen. Es soll alles geben, deshalb wollen wir einfach einen achtsamen Umgang mit allen Substanzen üben.

Wer ein glücklicher Mensch ist, fährt gerade mit dem Motorrad durch Thailand, macht einen Halt am Ufer eines Flusses und pflückt sich ein paar frische Blätter zum Kauen. Wer nicht auf Urlaub ist, greift auf getrocknete Blätter zurück. Meistens sind die Blätter schon recht klein und staubig. Es ist möglich die Blätter nochmal weiter im Mixer zu pulverisieren, so sind die enthaltenen Stoffe leichter löslich. Bei Extrakten braucht man definitiv weniger Material, das kommt auf die Stärke des Extrakts an.

Rauchen: 1-5 Gramm der getrockneten Blätter
Wie gewohnt werden die etwas staubigen Blätter zu einem Joint gedreht und angezündet. Damit das ganze besser brennt, kann man natürlich etwas Tabak beimischen. Auch im Vaporizer lassen sich die Blätter gut in die Lunge ziehen.

Tee: 5-15 Gramm der getrockneten Blätter und heißes Wasser
Für einen Tee übergießen wir einfach wie gewohnt Pflanzenmaterial mit heißem Wasser und lassen das Ganze 5-10 Minuten ziehen. Für eine intensivere Wirkung kann man auch einen Sud zubereiten, also die Blätter in einem Topf Wasser 15 Minuten ganz leicht zu kochen. Achtung, bei zu Hoher Hitze gehen dann wieder gute Stoffe verloren.

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