Hawaiianische Holzrose (Argyreia nervosa)

Steckbrief

Namen: Hawaiianische Holzrose, Bastantri, Elefantenwinde, Hawaiian Baby Woodrose, Monkey Rose, Samandar-ka-pat, Silver Morning Glory
Herkunft: Ursprünglich stammt die Holzrose aus Indien, hat sich jedoch in tropischen Gebieten weltweit angesiedelt.
Zubereitung und Dosierung: 3-5 Samen sind ausreichend für einen starken Trip. Wie ihr die Samen vorbereitet könnt ihr weiter unten nachlesen.
Wirkung: Müssen wir mehr sagen als Trip?
Wirkstoff: Der Hauptwirkstoff in den Samen ist LSA.

Ein kleiner Einblick

Die Hawaiianische Holzrose ist in unseren Breiten eine der beliebtesten Alternativen zu illegalen Psychedelika. Die schöne Winde mit den LSA-haltigen Samen sollten wir jedoch keineswegs auf ihren Hype der letzten Jahre reduzieren. Hier verbirgt sich alte ayurvedische Heiltradition und eine weite Reise die diese Pflanze zurückgelegt hat, bis sie schließlich bei Albert Hofmann landete und seit den 1960er Jahren berühmt unter PsychonautInnen ist.

Indien ist die Geburtsstätte der Hawaiianischen Holzrose, auch wenn der Name uns anders glauben lassen will. Bekannt ist die Holzrose dort natürlich unter anderen Namen. Auf Sanskrit wird sie Bastantri genannt und auf Hindi Samandar-ka-pat. Für uns besser verständlich sind Namen wie Monkey Rose und Silver Morning Glory. Die ganze Pflanze hat einen hohen Stellenwert in der ayurvedischen Medizin. Die unterschiedlichen Pflanzenteile werden als Aphrodisiakum und bei Erektionsstörungen eingesetzt. Insgesamt wird die Holzrose als Verjüngungsmittel angesehen und zum Schutz von Nerven Gehirnzellen verwendet. Auch bei Diabetes, Syphilis, Rheuma und vielen Verdauungsbeschwerden wird die Pflanze konsumiert. Eine kleine Anmerkung am Rande… beim Konsum der Samen können Verstopfungen direkt abklingen und sich ins Gegenteil umkehren 😉

Mit der psychedelischen Wirkung hat und hatte die Indische Kultur nichts zu tun, zumindest ist hier nichts klar überliefert. Tatsächlich bleibt es bis heute eine offene Frage inwiefern die Hawaiianische Holzrose in schamanische und andere spirituelle Praktiken involviert war.
Als Grundlage für den berüchtigten indischen Rauschtrank „Soma“, der den Göttern vorenthalten war und aus einer bestimmten Pflanze gewonnen werden sollte, wird meist der Fliegenpilz vorgeschlagen. Dennoch gibt es auch immer wieder Stimmen die hier ein psychedelisches Getränk aus der Holzrose vermuten.

Die Holzrose muss vor unfassbar langer Zeit weit gereist sein. Heute ist sie auch in Sri Lanka, Bangladesch, tropischen Gebieten Asiens, Australien, Afrika, der Karibik und, wie uns der Name schon verrät, auf Hawaii zuhause. In der alten Hawaiianischen Huna Religion nahm die Hawaiianische Holzrose genau den Platz ein, den man bei natürlich vorkommenden Psychedelika erwartet. Die Samen wurden zu Pulver zermahlen und mit Wasser vermengt bei schamanischen Ritualen vom Schamanen getrunken. Der Trank stellte eine Art Brücke von der normalen Ebene der Wahrnehmung in die magische Welt der Spirits dar.

Verwandte der Hawaiianischen Holzrose fanden in die indigene spirituelle Praxis Südamerikas. Gemeint sind die Himmelblaue Prunkwinde und Ololiuhqui. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die schöne Holzrose auch auf diese Art eingesetzt wurde. Der Hauptwirkstoff LSA kommt in allen diesen Pflanzenarten vor, doch die Holzrose ist die potenteste unter ihnen.

Richtig berühmt wurde die Hawaiianische Holzrose durch Albert Hofmanns Interesse am LSA. Während seiner abenteuerlichen Forschungszeit, befasste er sich stark mit dem Mutterkornalkaloiden LSA und LSH. So ist er auch auf die Holzrose gestoßen und machte sie durch seine Studien in unserer westlichen Kultur bekannt. Wie wir alle wissen waren die 1960er Jahre ein großes Fest der Psychedelika, darunter wurden auch die Samen der Holzrose gefeiert.

Dank Internet und dem vermehrten Aufkommen von Smartshops gibt es heute wieder großes Interesse an den Samen. Welch schöne Erfahrungen ihr mit den Samen machen könnt, wie stark die Übelkeit wirklich ist und wie verwirrend ein Holzrosen-Trip sein kann, erfährt ihr weiter unten!

Inhaltsstoffe

Der Hauptwirkstoff in den Samen der Hawiianischen Holzrose ist LSA. Andere Namen dafür sind Ergin oder auch D-Lysergsäureamid. Dieser Stoff ist verwandt mit LSD und kann deshalb als Ausgansstoff für die Synthese von LSD dienen. LSA finden wir auch in der Himmelblauen Prunkwinde und in Ololiuhqui.

Botanische Beschreibung

Große herzförmige saftig grüne Blätter klettern entlang von Ranken bis zu 10 Meter hoch. Manchmal wird auch von der Elefantenwinde gesprochen, was daher kommt, dass die Blätter auch als Elefantenohren gesehen werden können. Die Blüten der Holzrose können weiß, rosa und purpur erblühen. Innen sind sie immer dunkler. Später entsteht an ihrer Stelle eine hölzerne Frucht, die die trippigen Samen behütet.

Zubereitung, Dosierung, Wirkung

Wie herrlich, ein legaler Trip! Wir finden das natürlich super, wollen dennoch darauf hinweisen:

Nur weil etwas legal ist, sollte es nicht mit weniger Respekt und Vorsicht eingenommen werden.

Ein Holzrosen-Trip fängt mit der richtigen Dosierung und Zubereitung an, dazu etwas weiter unten mehr. Als nächstes fordern die Samen unsere Geduld. Sie können schon nach 1-2 Stunden ihre Wirkung entfalten. Oft passiert es aber auch, dass sie sie einige Stunden Zeit lassen. Lasst es nicht zum Klassiker „Ich spüre noch nichts und leg mal lieber nach“ kommen.
Die ersten Stunden sind geprägt von extremer Schwere und Müdigkeit. Gähnen, gähnen, gähnen. Und wenn man sich fragt ob das die richtige Entscheidung war, dann kommt auch noch die Übelkeit dazu. Noch ist es nicht Zeit sich zu übergeben. Wenn die Wirkung dann einsetzt, könnt ihr euch bereit für eine Achterbahnfahrt machen. Tiefgründigen Gedanken über das Leben, Verwirrung über die eigenen Körperfunktionen, bunte Muster, Orientierungslosigkeit, weniger Schmerzempfinden, Bilder bei geschlossenen Augen, starke Verbundenheit mit der Natur … oder der Couch, Melancholie und Spaß – alles ist dabei.
Die Holzrose ist sicherlich vergleichbar mit LSD, doch nicht ganz so lustig und leicht. Alles hat eine gewisse Schwere.

Vor einem Trip solltet ihr euch also unbedingt Gedanken darüber machen ob ihr Lust habt 6 bis 15+ Stunden mit dieser Erfahrung beschäftigt zu sein. Es kann eine sehr tiefgreifende Erfahrung sein, aber es kann auch schnell kippen.

Nebenwirkungen sind in erster Linie die starke Übelkeit die oft den ganzen Trip über spürbar ist. Auch kann es sowohl zu Verstopfung als auch zu Durchfall kommen. Daneben scheinen die leichten Krämpfe in den Zehen und Fingern wie Pipifax. Durch Muskelkontraktionen im Uterus kann es zu Abtreibungen kommen!

Also wie immer: passt auf euch auf, treibt keinen Unfug, better safe than sorry.
Und nun zur Zubereitung und Dosierung 🙂

Vor jedem Konsum der Samen ist es empfehlenswert die Schale der Samen zu entfernen. Unter der Schale sollte der Samen braun sein, dann seit ihr richtig. Das Entfernen der Schale hilft gegen die Übelkeit.

Samen in Wasser: 3-5 Samen und etwas Wasser
Die Samen müssen solange in Wasser eingelegt werden, bis sie weich genug sind um sie zu zerkauen. Wenn es soweit ist trinkt ihr das Wasser und kaut die Samen.

Samen zerkleinern: 3-5 Samen und ein Mörser
Auf die eine oder andere Art könnt ihr die Samen so klein wie möglich machen. Solltet ihr die Samen pulverisiert haben könnt ihr sie entweder mit Wasser runter spülen oder in Kapseln füllen und schlucken. Gröbere Stückchen sollte man auch in Wasser einlegen, das Kauen erspart man sich dann.

Auszug aus dem Pulver: 3-5 Samen, Mörser, heißes Wasser
Mit dem Pulver könnt ihr auch einen Heißwasserauszug herstellen. Dafür übergießt ihr das Pulver mit heißem (nicht kochendem) Wasser und lässt es 12 Stunden im Dunkeln stehen. Anschließend wird der Auszug durch ein Käsetuch oder einen Kaffeefilter gegossen. Übrig bleibt euch ein Getränk ohne Stückchen, auch das hilft gegen die Übelkeit.

Die Holzrose als Samen im Querbeet Wien kaufen ✓

  1. Wikipedia Eintrag zur Hawaiianischen Holzrose
  2. Wikipedia Eintrag auf Englisch zur Hawaiianischen Holzrose

Leave a comment