Tagetes (Tagetes lucida)

Steckbrief

Namen: Tagetes lucida, Würztagetes, Yauhtli, Studentenblume, Mexikanischer Estragon, Cempaxochtil, Flor de Santa Maria, Hierba de Nube (Wolken-Kraut)
Herkunft: Die Pflanze kommt aus Mexiko, Guatemala, El Salvador und Honduras.
Zubereitung und Dosierung: Die Pflanze kann sowohl als Tee zubereitet werden, als auch geraucht werden.
Wirkung: Yauhtli wirkt entspannend, macht lustig und kann leichte optische Veränderungen der Wahrnehmung hervorrufen.
Wirkstoff: Noch ist nicht geklärt welcher Wirkstoff für die psychedelische Wirkung verantwortlich ist.

Ein kleiner Einblick

Die Studentenblume ist heutzutage Symbol für die jährlichen Festivitäten des „Dia de los Muertos“ in Mexiko. Viele Blumen zieren die Gräber der Verstorbenen und darunter auch die schönen gelben der Tagetes lucida. Ihre Geschichte reicht jedoch wesentlich weiter zurück, nämlich in die Zeit der Azteken.

Die Azteken hatten eine starke Verbindung zu Kräutern und vor allem zu psychedelischen. Unter den vielen magischen Pflanzen finden wir auch Yauhtli, die Studentenblume. Yauhtli wird auf unterschiedliche Arten übersetzt, eine mögliche Bedeutung ist „Nebel“ oder „Wolken-Kraut“. Diese Namensgebung könnte aus der Verwendung der Pflanze bei Opferritualen kommen. Den Menschen die geopfert wurden, pustete man den Staub der getrockneten Pflanze ins Gesicht. Das sollte die Erfahrung erträglicher machen, bezüglich der Schmerzen und der Angst. Inwiefern das funktioniert haben soll ist nicht klar. Doch wir dürfen nicht vergessen wie stark ein kollektives Weltbild die Wahrnehmung von gewissen Situationen verändern kann.

Tagetes lucida war auch Bestandteil des aztekischen Kakaogetränks „Chocolatl“.

Ob sich die Wirkung der Studentenblume nun durch Pflanzenstaub im Gesicht entfaltet oder nicht, als beruhigend wird sie heute auf jeden Fall eingestuft. Neue Studien zeigen die wahrscheinliche Wirksamkeit von Tagetes lucida bei Angststörungen. Es ist auch möglich, dass es einen Zusammenhang mit der Ausschüttung von Seratonin gibt, was das hübsche Pflänzchen zu einem natürlichen Antidepressivum machen würde.

Die Verwendung zu Heilzwecken bei den Azteken war auch breit gefächert. Bei diversen Problemen der Verdauung konnte ein Tee der Pflanze Abhilfe leisten. Auch Fieber, Schwellungen und Gicht wurden mit verschiedenen Zubereitungsformen der Pflanze behandelt. In der mexikanischen Volksmedizin wird Yauhtli weiterhin medizinisch eingesetzt.

Zusätzlich wird die hübsche gelbe Blume wegen ihrem intensiven Geruch und Geschmack zum Würzen verwendet. Darauf spielt er auch einer der vielen Namen „Mexikanischer Estragon“ an.
Als wären Opferrituale, Heilzwecke und gute Würze nicht genug, wird Yauhtli auch zur energetischen Reinigung eingesetzt. Hier werden verschiedene heilige Pflanzen zu einem Bündel zusammengeschnürt. Mit dem Bündel werden Menschen leicht gepeitscht und es werden Gebete gesprochen und wiederholt.

Nun wollen wir aber zum spannendsten Teil für uns PsychonautInnen kommen! Der Tee wirkt beruhigend, ruft interessante Assoziationen hervor und macht lustig. In höheren Dosen kann es sogar zu optischen Veränderungen kommen. Tagetes lucida hält aber noch eine weitere Überraschung für uns bereit, es ist nämlich auch ein Traumkraut. Es soll einerseits das Gedächtnis generell stärken, andererseits auch das Traumgedächtnis. Auch die Intensität in der wir unsere Träume wahrnehmen kann sich durch den Konsum von Yauhtli verändern.

Inhaltsstoffe

Was genau die Wirkung der Pflanze ausmacht, ist nicht klar. Es wurden ätherische Öle, Gerbstoffe, und ein paar andere Wirkstoffe nachgewiesen.

Botanische Beschreibung

Die Studentenblume gehört zu Familie der Korbblütler und wächst recht buschig und kann insgesamt bis zu 80 cm Höhe erreichen. Sie trägt längliche Blätter, die den gesamten Stängel von unten bis oben besetzen. Die Blüten sind sehr zart und gelb. Die ganze Pflanze hat einen äußerst interessanten Duft, der nur schwer zu beschreiben ist.

Zubereitung, Dosierung, Wirkung

Tagetes lucida eignet sich herrlich für einen lustigen Nachmittag mit Freunden. Der Geist ist entspannt und assoziiert lustig herum, kreative Tätigkeiten gehen leicht von der Hand und gekichert wird auch gerne. Träumerisch, lustig und frei von Sorgen. Bei hohen Dosen kann es zu optischen Veränderungen der Wahrnhmung kommen. Doch dafür muss schon einiges konsumiert werden, es ist also leicht sich langsam heranzutasten. Nach einigen guten Erfahrungen können wir dann ein bisschen an der Dosis schrauben.

Da die Studentenblume auch als Traumkraut bekannt ist, bieten sich vor allem Teemischungen mit anderen Traumkräutern an. Hierfür eignen sich zum Beispiel Calea und Guayusa.

Es können sowohl frische als auch getrocknete Pflanzenteile verwendet werden. Konsumieren können wir eigentlich alle oberirdischen Teile der Pflanze. Nur beim Rauchen sollte das Material gut getrocknet sein.

Tee: ab 5 Gramm des Pflanzenmaterials
Die Dosis kann auf bis zu 20 Gramm erhöht werden, es ist jedoch schon bei 5 Gramm eine deutliche Veränderung zu spüren. Die Wirkung hält einige Zeit lang an, flacht jedoch langsam ab wodurch kein unangenehmes rauf- und runterkommen entsteht.

Rauchen: getrocknetes Pflanzenmaterial und eventuell Tabak
Um Tagetes lucida zu rauchen, benötigt man weitaus weniger Material. Es reichen schon 1 bis 2 Gramm. Mit Tabak vermischt brennen viele Kräuter besser, doch das muss nicht sein. Es ist zum Beispiel auch möglich mit Eibisch zu mischen.

Verräuchern: getrocknete Kräuter und Holzkohle
Traditionell wurde das Kraut auch geräuchert. Wirkung entfaltet sich dabei kaum eine, außer wir halten das Näschen sehr direkt und lange in den Rauch.

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