Steckbrief Helmkraut
Namen: Helmkraut, Scutellaria lateriflora (Seifenblütiges Helmkraut), Scutellaria baicalensis (Baikalhelmkraut), Scutellaria galericulata (Sumpfhelmkraut).
Herkunft: Baikahelmkraut: Nördliches Ostasien. Verbreitet in Südost-Sibirien, im Nordosten der Mongolei, im Norden Koreas und im Nordosten Chinas. Um 1800 nach Japan und Südkorea als Heilpflanze importiert und dort kultiviert.
Seifenblütiges Helmkraut: Auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet vor allem in Nordamerika und Asien.
Sumpfhelmkraut: Gemäßigte Zone in sumpfigen Gebieten.
Zubereitung und Dosierung: Als Tee, 1-2g des getrockneten Krauts (Seifenblütriges Helmkraut) werden mit einem 3/4-Liter heißen Wassers aufgegossen und 10 Minuten ziehen gelassen.
Das Kraut ist außerdem Bestandteil verschiedenster Rauchmischungen wie zB. dem Yuba Gold Herbal High.
Wirkstoffe: Scutellarin, Baicalin, Wogonosid, Oroxylin, ätherische Öle, Gerbstoffe, Harze.
Ein kleiner Einblick
Lange bevor das Helmkraut seinen Weg in verschiedenste Legal High Kräuter Mischungen fand, wurde es in der traditionellen chinesischen Medizin genutzt.
Geschätzt wurde es zur Behandlung von Infektionen der Atemwege, Heuschnupfen und Fieber.
Auch bei Infektionen des Verdauungstraktes und bei Leberproblemen
inklusive viraler Hepatitis und
Gelbsucht wurde Helmkraut als Heilmittel angewandt.
Auch vorbeugend gegen Arthritis und zu einer Salbe verarbeitet als wirksames Mittel gegen Schuppenflechte kam und kommt es zum Einsatz.
Die Chinesen rauchten das Kraut jedoch nicht sondern tranken ihren Cha (Tee) damit oder stellten Extrakte und Salben her.
Huang Qin heißt das Kraut in China, wobei auch die Wurzeln in getrockneter Form zum Einsatz kommen.
Wie auch der sagenumwogende Reishi wird das Helmkraut erstmals im Shen Nong Ben Cao Jing, der ältesten schriftlich erhaltenen Sammlung über Heilkräuter, erwähnt.
In der Sprache der TCM leitet Helmkraut Hitze aus der Lunge dem Herzen und der Leber.
Arten
Helmkraut ist nicht gleich Helmkraut, die Familie der Scuttelaria umfast mehrere verschiedene Arten die sich auch in ihrer Wirkstoffzusammensetzung und damit in ihrer Wirkweise unterscheiden.
Die drei bekanntesten und Wirkstoffreichsten sind das Sumpfhelmkraut, das Seifenblütige Helmkraut und das Baikalhelmkraut.
Eine Unterscheidung dieser 3 ist unbedingt notwendig da sich die notwendigen Dosierungen stark unterscheiden.
Das Baikalhelmkraut ist jene Art die in China so hoch geschätzt wird. Das Huang Qin hat dort wie bereits erwähnt lange Tradition in der Heilkunde. Wie viele andere Naturstoffe die den Chinesen schon seit Jahrtausenden dienen, wurde auch das Baikalhelmkraut kürzlich von der westlichen Krebsforschung ins Visier genommen und steht im Verdacht Tumorzellen zerstören zu können.
Dies bewirkt der Wirkstoff Wogonin der den Selbstzerstörungsmechanismus dieser Zellen (Apoptose) einleitet. Dies wurde in einer Studie der Universität Wien 2011 untersucht und nachgewiesen. Aber auch Entzündungshemmend und gegen Kreislauferkrankungen, Herzerkrankungen, Bluthochdruck und Infektionskrankheiten kann es eingesetzt werden.
Das Baikalhelmkraut ist also das Heilkraut unter den 3 Arten.
Das Seifenblütige Helmkraut (Scutellaria lateriflora) hingegen, das im englischen Sprachraum oft als Skullcap bezeichnet wird,
besticht mit seiner relaxenden Wirkung. Ein klassischer Downer, Skullcap wirkt extrem entspannend und beruhigend.
Wer unter Angststörungen leidet hat in diesem Kraut auch einen Freund gefunden, denn es wirkt angenehm angstlösend.
Genutzt wurde es auch als Nerventonikum und zur Behandlung von Epilepsie, Neuralgien und Schlaflosigkeit und es soll sich förderlich auf den Schlaf auswirken.
In den 60er und 70er Jahren, als Marihuana im großen Stil kriminalisiert wurde kamen verschiedene Ersatzrauchmischungen auf den Markt, sogenannte legal Highs. Eine sehr bekannte und legendäre Rauchmischung, das Yuba Gold enthält zu einem drittel Seifenblütiges Helmkraut.
In England wird das Kraut auch Mad Dog Weed genannt. Das Kraut alleine scheint jedoch keine psychoaktive Wirkung abseits der formidablen Entspannung zu besitzen.
Das Sumpfhelmkraut, das auch bei uns in sumpfigen Gebieten vorkommt und gesammelt werden kann, sorgt nun oftmals für Verwirrung und Enttäuschung da es mit dem Seifenblütigen Hemlkraut verwechselt wird. Die Wirkung ist dieselbe jedoch ist eine bis zu 10-fache Dosis nötig, da das Sumpfhelmkraut eine geringere Wirkstoffkonzentration aufweist.
Konsum und Dosierung
Die gängigste Konsumform ist ein Heißwasser-Auszug der getrockneten Pflanze, dabei lösen sich die Wirkstoffe am besten. Sprich man trinkt einen Helmkraut-Tee.
1-2g Seifenblütiges Helmkraut auf einen dreiviertel liter Wasser ergeben einen vorzüglichen Tee, die Wirkung sollte nach 1-2 Tassen spürbar sein. Für das Sumpfhelmkraut gilt dasselbe, allerdings sollten hier 10-15g verwendet werden.
Dieser Tee kann natürlich mit anderen wohlschmeckenden oder beruhigenden Kräutern verfeinert werden. Das Kraut kann beispielsweise in einer Mischung mit Damiana auch als Tabak- oder Marihuanaersatz geraucht werden.
Wirkstoffe
Baicalin und Wogonin wirken stark beruhigend da sie den Effekt GABA Neurotransmitter verstärken. Sie wirken daher ähnlich zu Benzodiazephinen (Benzos), starke Beruhigungsmittel. Wogonin kann außerdem den abrupten Zelltod in Tumorzellen induzieren und ist deshalb Fokus intensiver Forschung.
Oroxylin verhindert die Wiederaufnahme von Dopamin, weshalb man auch ein gesteigertes Glücksgefühl empfindet.
Scutellarin steht ebenfalls im Fokus der Krebsforschung, da es ähnlich wie das Wogonin Tumorzelen angreift.
Viel Freude bei entspannten Abenden!
Helmkraut Tee auf querbeet.eu kaufen ✓