San Pedro Kaktus (Echinopsis pachanoi)

Steckbrief San Pedro

Name: San Pedro Kaktus, Echinopsis pachanoi, Trichocereus pachanoi, Achuma, Agua-colla, Cardo, Cuchuma, San Pderillo
Herkunft: Hochlanschaft in Peru (2000-3000 m), aber auch in anderen südamerikanischen Ländern kultiviert.
Zubereitung und Konsum: Als „San-Pedro“ Trank. Frische Kakteenstücke mit anderen Pflanzen vermengt werden in Wasser ausgekocht.
In der Peruanischen Medizin wird auch das Kakutsfleisch in geringen Mengen als Tonikum verwendet.
Wirkstoffe: Der Hauptwirkstoff ist das Meskalin, wobei der Kaktus auch Tyramine und Phenetylamine enthält.

Ein kleiner Einblick:

Dass auf unserem schönen Planeten an den unterschiedlichsten Orten, unabhängig voneinander und zu vollkommen unterschiedlichen Zeiten erstaunliche Hochkulturen blühten ist uns bekannt.
Oftmals standen am Anfang dieser antiken Zivilisationen schamanische Rituale, die sich psychaktuiver Substnazen bedienten. Man denke nur an die Höhlenmalereien psychoaktiver Pilze oder das Cannabisblatt über der Ägyptischen Weißheitsgöttin Göttin Seschat).
Am Anfang der andinen Zivilisation (die erstaunlich spät erblühte) stand in jedem Fall der San Pedro Kaktus. In den Hochebenen Perus wird er seit mindestens 2000 Jahren rituell verwendet. Im Orakelwesen, wie auch in der Sexualamagie kam er häufig zum Einsatz. Wie der Kaktus den Namen eines katholischen Heiligen erhalten konnte ist unklar, wurde er doch von den Conquistadores mit keinem Wort erwähnt und auch von der Inquisition nicht verfolgt. Vielleicht wurde dieser Name auch als Deckmantel gewählt um den heiligen Kaktus auch unter den Katholischen Besatzern weiter verwenden zu können. Immerhin ist Petrus der heilige des Regens und der Besitzer des Himmelschlüssel. Eine schöne Metapher für die geistigen Reisen die der San Pedro einem bescheren kann.
Zahlreiche Funde von Tonwaren, Textilien und Felszeichnungen aus der peruanischen Frühgeschichte zeugen heute noch von der Nutzung der San Pedro Kakteen. Die Steinskulptur des Orakelgottes der Cahvin Kultur hält beispielsweise einen Kaktus in der Hand.

Abzeichnung eines Steinreliefs aus der Chavin Kultur


Der Kaktus wird heute nach wie vor von peruansichen Heilern (curanderos) eingesetzt. Der Trank wird von den Schamanen eingenommen um im Ritual die Ursache einer Krankheit ausfindig machen zu können.

Anbau: Sowohl aus Samen aus auch durch Stecklinge, die einfach in den Boden gesteckt werden, kann der Kaktus vermehrt werden. An der Schnittstelle von der der Steckling entnommen wurde, wachsen meist 2 neue Kakteenstangen hervor. Mittlerweile werden große Mengen des Kaktus beispielsweise in Californien oder Chile angebaut.
Dort gedeihen die Kakteen prächtig sofern sie genügend Wasser bekommen. Als urspünglicher Bewohner der regenreichen Anden, ist der San Pedro an rechlich Wasser gewöhnt.
Doch er kommt auch ohne Wasser prächtig aus (wächst allerding wesentlich langsamer). So überleben selbst abgeschnitte Teile über Monate und sogar Jahre.
Auch lässt sich der San Pedro hervorragend zum Aufpfropfen anderer Kakteen (zum beispiel dem langsamer wachsenden Peyote der jedoch einen höheren Meskalin-Gehalt aufweist).
Dazu wird einfach die Spitze des Kaktus glatt abgeschnitten und darauf Schnittstelle an Schnittstelle ein anderer Kaktus gesetzt. Diese werden mit einem Gummiband für eine Woche festgebunden.

Zubereitung und Dosierung:
Um den Meskalinhaltigen Zaubertrank herzustellen werden die Stangen geschält , in Scheiben geschnitten und in reichlich Wasser für einige Stunden gekocht. Pro Person wird meist ein 25cm langes Stück verwendet. Da der Meskalin Gehalt der Kakteen jedoch stark variieren kann, ist hier beim Konsum des Trankes Vorsicht geboten. Es werden Mesaklinkonzentrationen von 0,05-0,12% in der frischen Pflanze angegeben.


Damit ergibt sich eine leichte Dosis von 100-200g, eine mittlere Dosis von 200g-400g und eine starke Dosis von 400g-600g frischem Kaktusfleisch.

Der Kakteensud wird dann nochmals auf die Hälfte der Flüssigkeit eingekocht und mit Zitronensaft versetzt, der die Löslichkeit des Meskalins verbeseert.
Die Häute der Kakteen, die ebenfalls Meskalin enthalten können getrocknet und zu einem Pulver verarbeitet werden.
Die Dosierung ist auch hier schwierig und man sollte sich an ein solches Pulver langsam herantasten. Erfahrungsberichten zufolge wirken Mengen von 3g-5g langanhaltend stärkend und können als Tonikum eingesetzt werden, während höhere Dosen eindeutig psychedelisch wirken.

Wirkstoffe und Wirkung:
Der Hauptwirkstoff des San Pedro ist das Alkaloid Meskalin. Jedoch wirkt der San Pedro trank mit seinen zusätzlichen Phenetylaminen etwas anders als reines Meskalin.

Meskalin

Die Wirkung wird als psychedelisch, weltumarmend und außerkörperlich beschrieben. Idealerweise wird der San Pedro Trank im Zuge eines Rituals konsumiert, wobei die auftretenden Trance Zustände bis zu 15 Stunden andauern können. In dieser Trance können lebensverändernde Einsichten gewonnen werden.
Die ersten Effekte sollten sich nach etwa 30 – 50 Minuten bemerkbar machen, manchmal auch früher. Bis der Peak erreicht ist kann es allerdings bis zu 3 Stunden dauern. San Pedro ist für seine äußerst angenehme und langsame Wirkungsentwicklung bekannt.
Der Peak hält etwa 3 Stunden und klingt dann ab. Allerdings geht auch dieses Abklingen langsam von statten und es ist noch für mehrere Stunden ein Afterglow spürbar. Dies ist der ideale Zeitpunkt um die Erfahrungen zu reflektieren und sie in das Alltagsbewusstsein mitzunehmen.

Reines Meskalin:
Über die Wirkung von Meskalin in seiner Reinform gibt es unzählige verschiedene Erfahrungsberichte, wobei der bekannteste wohl der Aldous Huxleys (Autor von u.a. Brave new World) ist, der über diese Erfahrung das Buch „The doors of perception“ schrieb, nach dem sich auch die Band um Jim Morrison (The Doors) benannte.

Der Erwerb der Kakteen ist in Österreich und Deutschland völlig legal, allerdings lediglich zur Aufzucht und nicht zur Zubereitung!

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Sobald ihr den Kaktus mit der Konsumabsicht trocknet oder ihn zum San Pedro Trank verarbeitet macht ihr euch wirklich sehr strafbar!

Weiterführende Links :
https://mindzone.info/drogen/meskalin/
https://www.setandsetting.de/san-pedro/
https://drogen.wikia.org/de/wiki/San_Pedro
Enzyklopedie der psychoaktiven Pflanzen (Rätsch 2004)


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