Steckbrief Sandmalve
Namen: Indische Malve, Sida Cordifolia, Sandmalve, Bala
Herkunft: Sida Cordifolia ist in Asien, Afrika und Südamerika beheimatet.
Zubereitung und Dosierung: Es können die Blätter, Stängel, Wurzeln und Blüten als Tee getrunken oder die Samen verschluckt werden.
Wirkung: Bei geringer Dosierung fühlt sich Sida Cordifolia wie Kaffee oder Mate an, bei höherer Dosierung kann sie mit starken Aufputschmitteln mithalten 😉
Wirkstoffe: Hier finden wir Ephedrin, Pseudoephedrin, Phytosterole und Vasicin
Ein kleiner Einblick…
Die Sandmalve, oder auch Indische Malve ist schon lange Verbündete verschiedenster Heilpraktiken aller Welt. Sie wächst vielerorts, von den Philippinen über einige chinesische Provinzen, Indien, Nepal, Pakistan, bis nach Afrika und sogar Südamerika.
Weit verbreitet und vielseitig genutzt ist die Sandmalve. Wir wollen uns die traditionellen Einsatzgebiete genauer ansehen und natürlich der Frage nachgehen, was diese Pflanze so interessant für uns PsychonautInnen macht.
In der Brasilianischen Volksmedizin wird die Sandmalve auch „malva blanca“ genannt. Sie wird dort für Entzündungen im Rachenbereich eingesetzt und bei jeglichen Problemen mit den Atemwegen.
Traditionell eingesetzt wird Sida Cordifolia auch in der indischen Volksmedizin, der Ayurveda. Hier trägt sie den schönen Namen Bala und ist wirksam gegen Arthritis und Entzündungen, bei Rheuma, zu hohem Cholesterin, als Aphrodisiakum, bei Blasenentzündung und Nervenschmerzen.
In Afrika wird Sida Cordifolia bei Lungenerkrankungen, Malaria, Syphilis, Husten und auch als Aphrodisiakum eingesetzt.
Wer sich schon einmal die Wirkung einer Heilpflanze in verschiedenen Traditionen angesehen hat weiß, dass die Meinungen da auseinander gehen. Dennoch bleiben einige gemeinsame Nenner über. Das ist bei der Sandmalve vor allem die Wirkung gegen Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Erschöpfung. Aufgrund des enthaltenen Ephedrin und Pseudoephedrin können sowohl die Pflanze als auch ihre Samen, als Kaffeeersatz verwendet werden, genau wie Ephedra Sinica. In unserer Optimierungskultur wird die Sandmalve auch oft als Diätmittel eingesetzt. Einerseits wird Hunger unterdrückt und andererseits verbrennt der Körper wohl mehr Kalorien, während die Wirkung der Pflanze aktiv ist. Ob es empfehlenswert ein Aufputschmittel als Diät anzusehen, ist eine andere Frage, vor allem, weil es bei sehr häufigem und langfristigem Gebrauch zu Leberschäden kommen kann. Für jeden Gebrauch der Sandmalve ist es wichtig sich mit den Nebenwirkungen auseinanderzusetzen, dazu weiter unten mehr. Aber gut, mit Kaffeeersatz und Diätmittel haben wir hier noch keine Pflanze die uns Psychonautinnen gierig macht. Wir greifen am besten gleich zu den Samen und spielen uns ein bisschen mit der Dosierung et voilà wir haben ein potentes Aufputschmittel. Die Wirkung bei einer höheren Dosis erinnert an Amphetamin. Man möchte sich bewegen, quatschen, ist gut gelaunt und insgesamt aufgedreht.
Als PflanzenliebhaberInnen sind wir total begeistert von diesen unscheinbaren kleinen schwarzen Samen. Wer von chemischen Aufputschmitteln genug hat, davon wegkommen möchte oder sie gar nicht erst ausprobieren möchte, hat hier eine tolle Alternative gefunden, mit der es sich genau so gut bis ins Morgengrauen durchfeiern lässt.
Inhaltsstoffe
Welche Stoffe machen die Sandmalve so wirksam?
Zuerst hätten wir da einmal Ephedrin. Das kennen wir wie gesagt schon vom Mormonentee.
Damit wir uns nicht wiederholen, gibt es hier nur eine kleine Zusammenfassung.
Ephedrin wirk auf den Sympathikus und übt demnach eine anregenden Wirkung auf das gesamte Energieniveau aus und tatsächlich auch auf die Geschlechtsorgane. Das erklärt warum die Sandmalve in Indien und in Afrika als Aphrodisiakum eingesetzt wird und warum man sich so wach und energiegeladen fühlt. Des weiteren wird der Sympathikus in Verbindung mit den Bronchien gebracht und deshalb kann Ephedrin bei Asthma oder anderen Atembeschwerden eingesetzt werden.
Pseudoephedrin ist in der Wirkweise sehr ähnlich wie Ephedrin.
Ein weiterer Stoff der Sida Cordifolia, der sich positiv auf die Atemwege auswirkt ist Vasicin.
Phytosterole, die wir ebenso in dieser tollen Pflanze finden, wirken sich auf die Cholesterinaufnahme im Darm auf. In der Ayurveda wird Bala tatsächlich zur Senkung hoher Cholesterinwerte verwendet.
Botanische Beschreibung
Die Indische Sandmalve wächst als Halbstrauch und kann 1 bis 1,5 Meter hoch werden. Die Blätter sind nur 1 bis 2,5 cm lang und an den Rändern gekerbt. Die Blüten erstrahlen in einem herrlichen gelb, das im Blütenzentrum in orange übergeht und wachsen an leicht behaarten Stängeln.
Zubereitung, Dosierung und Wirkung
Bevor wir uns in den Rausch stürzen, wollen wir uns noch kurz die Nebenwirkungen ansehen.
Menschen mit jeglichen Herzerkrankungen, sollten unter gar keinen Umständen irgendeinen Pflanzenteil zu sich nehmen. Sida Cordifolia regt das Herz an und kann so etwaige Erkrankungen oder Symptome verschlimmern.
Nachdem wir hier unser Nervensystem mal wieder unter Strom setzen, sollten Menschen mit Angstzuständen, Panikattacken oder ähnlichen psychischen Problemen die Finger von der Pflanze lassen.
Und während einer Schwangerschaft oder während dem Stillen, sollte man es auch sein lassen mit der Sandmalve.
So und jetzt steht uns nichts mehr im Weg um die Sandmalve verantwortungsbewusst zu konsumieren!
Es können Blätter, Stängeln, Wurzeln, Blüten und Samen verwendet werden.
Tee: etwas klein geschnittenes Pflanzenmaterial und heißes Wasser
Diese Zubereitungsform ist keine Hexerei. Ein ganz normaler Tee sollte etwa 15 Minuten ziehen und kann anschließend ohne Pflanzenmaterial getrunken werden. Die Wirkung sollte sich, ähnlich wie beim Kaffee, recht bald entfalten.
Samen schlucken: 0,5 -1 Gramm der Samen
Welche Dosis die erwünschte Wirkung erzielt, sollte jeder und jeder für sich selbst rausfinden. Am besten man beginnt mit einer ganz kleinen Dosis. Die Samen können einfach in den Mund genommen und mit einem kräftigen Schluck Wasser runtergespült werden. Wirkung sollte nach 10 bis 30 Minuten spürbar sein.