Schnupfpulver

Substanzen werde auf die verschiedenste Arten konsumiert. Ob geraucht gegessen, getrunken, um ihre Wirkung zu entfalten müsse die bioaktiven Stoffe in unser Blut und da weiter in unser Gehirn gelangen.
Dies passiert über die Schleimhäute und eben auch in unserem Riechorgan besitzen wir solche.

So können Wirkstoffe über unsere Nasenschleimhäute aufgenommen und Substanzen durch „schnupfen“ konsumiert werden. Diese Praxis mag für bestimmte chemische Drogen bekannt sein, doch das Schupfen hat auch rituelle, schamanistische und medizinische Tradition, man denke beispielsweise an Schnupftabak.

schnupftabak

Im Asiatischen Raum und in Afrika wird Hanf als medizinisches Schnupfpulver verwendet, in Nordamerika werden verschiedene Baumpilze (Polyporus mysticus u.a.) bei schamanischen Heilzeremonien geschnupft. Doch das Zentrum des Gebrauchs von psychoaktiven Schnupfpulver liegt eindeutig in Südamerika und auf verschiedenen Inseln in der Karibik.

So zum Beispiel der gebrauch von Cohaba, der erstmals von Kolumbus beschrieben wurde. Die Heiler und Schamanen der Taino platzieren das Pulver auf hölzernen Götterfiguren und Schnupfen es mit einer Röhre in die Nase. Anschließend werden die Götter nach Krankheiten und deren Ursachen befragt.
Im Gebiet um die Anden fanden sich zahlreiche Objekte, die als Schnupftabletts dienten. Meist aus Holz oder auch Knochen geschnitzt und mit einem kleinen Mörser sowie einem Schnupfrohr versehen. Auch Lederbeutel mit noch erhaltenen Pulverrückständen sind erhalten in denen eindeutig DMT nachgewiesen werden konnte. Auch Samen der Gattung Anadenanthera (Yopo) wurden gefunden.

Amazonisches Schnupfpulvertablett



Von den Anden scheint sich der Gebrauch von Schnupfpulver in den Norden ausgeweitet zu haben. Die Schnupfbestecke sind geschmückt mit verschiedenen Tiergottheiten, Mischwesen und erotischen Szenen.
Der Gebrauch von psychoakiven Schnupfpulvern is auch im Amazonasgebiet verbreitet. Dort werden keine Schnupftablette, sondern verschiedene Röhren verwendet mit denen man sich das Pulver selbst in die Nase blasen kann.

Yopo, der Hauptbestandteil des amazonischen Schnupfpulvers


So haben sich über die Zeit in verschiedenen Regionen verschiedene Rezepte etabliert von denen einige hier angeführt werden sollen:

Amazonisches Schnupfpulver

Anadenanthera peregrina Samen werden geröstet und mit Tabak und Asche fein vermahlen.
Dieses Pulver löst meist eine starke allergische Reaktion in der Nasenschleimhaut aus, von diesem DMT-haltigen Schnupfpulver ist also eher abzuraten.

Shina

Dieses Pulver wird vor allem in Brasilien konsumiert. Es besteht zu gleichen Teilen aus Tabak und der Rindenasche von Theobroma subincanu.

Baduhu-tsina

Dieses auch Hirsch-Schnupfpulver genannte Pulver wird aus einer Flechte namens Pyrenocarpus lichen gewonnen. Es wirkt wohl eher als Medizinisches Niespulver denn als psychoaktive Substanz.

Yanomamö-Schnupfpulver

Dieses stark psychoaktive Pulver wird aus der Rinde von Virola theiodora und den Blättern von Justicia pectoralis hergestellt. Die wirksame Komponente stellt die Virola Rinde dar, während die Justicia Blätter das Schnupferlebnis angenehmer gestalten.

Wirkung

Die Hauptwirkstoffe in all diesen Schnupfpulvern sind die Tryptaminderivate N,N-DMT, 5-MeO-DMT und Bufotenin. Um mehr über die Wirkung dieser Stoffe zu erfahren sei dieser Artikel empfohlen. In manchen Pulvern sind alle drei Substanzen enthalten in einigen nur zwei oder eine.
Die DMT-Quellen sind immer Pflanzen der Gattung Anadenathera (Yopo) oder Virola. Die anderen Bestandteile sind lediglich Zusätze und haben meist keinerlei psychoaktive Wirkung (bis auf die Nachtschattengewächse wie auch der Tabak eines ist)
Unbekannte Kreuzwirkungen können natürlich auftreten, doch meist sollen die Zusätze das Schnupferlebnis verbessern.

Viel Freude mit dem Experimentieren mit dem einen oder anderen traditionellen Schnupfpulver.

Räucherwerk

Überall auf der Welt findet sich der Gebrauch von Räucherstoffen. Wohl seitdem der Mensch lernte das Feuer zu bändigen, wurden die verschiedensten Kräuter verbrannt und in die verschiedensten Rituale eingebunden. Manche Kräuter werde aufgrund ihres ausgesprochenen Wohlgeruchs geräuchert, andere wegen ihrer medizinischer und hygienischer Wirkung. Und so manches Räucherwerk kann auch psychoaktiv wirken.
Außerdem kann der aufsteigende Rauch gedeutet und so für magische Rituale eingesetzt werden. So zum Beispiel das Lorbeerblatt.
Und bestimmt war es nur ein kleiner Schritt um vom Räuchern von Kräuter dazu überzugehen, diese zu rauchen.

Drei kulturelle Zentren können wir unterscheiden wenn es um die Kunst des Räucherns geht. Die Antike samt dem alten Orient, den indischen Subkontinent einschließlich des Himalaya Raumes und Mesoamerika.
Dabei hat sich die indianische Räucherkultur Mesoamerikas völlig selbstständig entwickelt währen zwischen der antiken Welt und dem Orient ein reger Austausch bestand.
So wurden zwischen Ägypten und Indien die verschiedenste Heilkräuter, Gewürze und Rauschmittel gehandelt. So auch Räucherstoffe.

Das berühmte Orakel von Delphi berauschte sich mit dem Rauch der Samen der Appollonpflanze (weißes Bilsenkraut) bevor sie ihre Prophezeiungen tätigte.
Im Mittelalter kursierten schlafbringende Räuchermischungen die es ganz schon in sich hatten. Arsenik, Alraune und Opium wurde zu gleichen Teilen vermischt und mit Storax und Olibanum (beides Harze) versetzt.
auch aus der Renaissance gibt es verschiedene Räucherrezepte die den Geist verwandeln sollen.
Kein Wunder werden da doch Bilsenkraut, Alraune, Mohn und Hanf genannt.

Räucherdarstellung aus dem 15. Jhd.

Wer schon mal einer christlichen Messe beigewohnt hat wird sich vielleicht an den intensiven Geruch des Weihrauchs erinnern. Hier wird auch meist das Olibanum Harz verwendet.

In Asien und im arabischen Raum gilt das sehr harzhaltige, dunkle Aloeholz als wertvollster Räucherstoff.

Aloeholz

Immer wieder wird von der psychoaktiven Wirkung seines Rauches berichtet. Immerhin sind tatsächlich Alkaloide im Holz enthalten, die psychoaktive Wirkung ist jedoch nicht bestätigt.
Auch in der japanischen Teezeremonie wird Aloeholz verräuchert.

Im europäischen Raum wurde vor allem der Wachholderstrauch als Räucherwerk geschätzt, da sich seine Blätter bereits im frischen Zustand verbrennen lassen und einen stark aromatischen Geruch liefern.
Wacholder gedeiht auch in der Mongolei und im Himalaya, wo Schamanen große Mengen des Rauches bei ihren Zermonien inhalieren.

Wachholder. Einer der ältesten bekannten Räucherstoffe

Räucherwerkrezepte

Über die Jahrhunderte wurden zahlreiche Rezepte für Räucherwerk überliefert, angepasst und optimiert. Hier seien einige dieser überlieferten Rezepte angegeben:

Räucherung von Delphi
Gleiche Teile von:
Bilsenkrautsamen
Lorbeerblätter
Myrrhe (Commiphora subspezies)

Römischer Weihrauch (nach Plinius)
Gleiche Teile von:
Lorbeerblätter
Wachholderzweige
Verbene
Salbei
Thymian

Mongolische Schamanenräucherung
Gleiche Teile von:
Weißtannenrinde
Helfthymian (Quendel)
Wachholder

Räucherung zur Geisterbeschwörung
1 Teil Fenchelwurzel
1 Teil Olibanum
4 Teile Bilsenkraut
1 Teil Koriandersamen
1 Teil Kassiarinde

Weihrauch um in die Zukunft zu blicken
Gleiche Teile von:
Olibanum
Zaubersalbei (Salvia divinorum)
Zauberpilze (psilocybe cubensis)
eine Prise Petersilwurzel

Ritualräucherung der Tarahumara
Copalharz
Peyotestücke

Räucherung zur Dämonenbeschwörung (16. Jhd)
Gleiche Teile von:
Petersilwurzel
Koriandersamen
Nachtschatten (Atropa belladonna)
Schierlingswurzeln
Opium
Sandelholz
Bilsenkraut

Räucherung der Hekate (Spätantike)
Gleiche Teile von:
Steppenrautesamen
Myrrhe
Storax
Olibanum
Lorbeerblätter

Viel Freude mit euren Räucherritualen!

Plossobaum (Butea Superba)

Steckbrief Plossobaum

Namen: Plossobaum, Butea Superba, Red Kwao Krua
Herkunft: Sri Lanka, Indien, Laos, Philippinen, Thailand
Wirkung: Verjüngend, aphrodisierend und potenzsteigernd.
Zubereitung und Dosierung: Als Pulver oder Kapsel erhältlich. 400-500mg sind eine wirksame Dosis.
Inhaltsstoffe: Medicarpin, Flavonoide, Isoflavine, Formononetin, Stigmasterol, Pruneti, Methyltestosteron

Ein kleiner Einblick

Red Kwoa Krua heißt die Pflanze in Südostasien wo den Männern seit langem seine potenzsteigernde Wirkung bekannt ist. Red Kwao Krua zählt zu de Hülsenfrüchtlern, genauer zu den Schmetterlingsblütlern. Bis in eine Höhe von 12 Metern schlängelt sich die Liane mit den prachtvollen orangen Blüte in die Höhe.
Die aphrodisierenden Wirkstoffe finden sich jedoch nicht in den Blüten sondern in den Wurzelknollen der Liane.

Wurzelknollen der Liane

Das getrocknete Pulver der vermahlenen Pulver enthält verschiedenen Flavonoide und Glykoside und wirken scheinbar wie gängige PDE-5-Hemmer (wie beispielsweise Viagra) doch im Gegensatz zu de synthetischen Präparaten verursacht es keine Nebenwirkungen. Auch soll es lustfördernd wirken wie eine Studie 2012 zeigte. Tatsächlich fanden die Forscher eine erhöhte Konzentration des Sexualhormons Dihydrotestosteron (DHT) im Blut der Probanden. Wie genau Butea Superba seine aphrodisierende Wirkung im menschlichen Körper entfaltet, ist noch nicht abschließend geklärt und bedarf weiterer Studien.

Nachgewiesender Weise kurbelt Butea Superba den Testosteronproduktion, also könnte es sich auch für de Einsatz als Haarwuchsmittel eignen. In der Praxis kommt das Mittel in Südost-Asien tatsächlich auch zur Behandlung einer männlichen Glatze sowie bei Haarausfall zum Einsatz. Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit bei Haarausfall gibt es aber noch nicht, weshalb hier weitere wissenschaftliche Untersuchungen erforderlich sind.

Auch auf die Fruchtbarkeit scheint Butea Superba Einfluss zu nehmen, so konnte eine Studie 2006 zeigen, dass die Spermienanzahl durch Einnahme von Butea Superba Extrakt erhöht wurde.

Zubereitung und Dosierung

Diese Heilpflanze gibt es in den üblichen Darreichungsformen als Pillen, Kapseln oder in Pulverform. Die Wirkung hängt jedoch von der Kozentration der Wirkstoffe ab und die Präperate unterscheide sich in der Anreicherug.
Die empfohlene Dosierung sind 400-500 mg Extrakt. Das entspricht in etwa einem fünftel Teelöffel.

Butea Superba Powder

Das Pulver kann mit Wasser vermischt heruntergespült werde, schmeckt jedoch sehr bitter, weshalb der Konsum als Kapsel üblicher ist.
Das Extrakt der Heilpflanze kann regelmäßig eingenommen werden, solange man sich nach einer dreimonatigen Phase, eine einmonatige Pause gönnt.
4 Wochen kann es dauern bis sich die erste Wirkungen zeigen.

Inhaltsstoffe

Flavonoide
Diese Radiaklfänger wirken antioxidativ und verlangsamen so den natürliche Alterungsprozess. Auch beugen sie Herzkreislauferkrankungen vor und wirken antibiotisch und antiviral.

Flavongrundstruktur

Methyltestosteron

Methyltestostero

Dieses Steroid kommt in geringer Konzentration vor und hat einen anabolen Charakter. Es gilt als Dopingmittel, die Konzentration in Butea Supera ist jedoch zu gering um positiv getestet zu werden.

β-Sitosterin

β-Sitosterin

Dieses Steroid verhindert den Testosteronabbau im männlichen Körper. Hier soll es sozusagen als Gegenspieler des Dihydrotestosterons fungieren, das eigentlich dafür sorgt, dass Testosteron umgewandelt wird.

Medicarpin

Medicarpin

Dieses Isoflavonid hat ebenfalls atioxidative Wirkung.

Viel Freude mit dem natürlichen Aphrodisiakum Butea Superba


Soma

Soma nennt Aldous Huxley die Droge die in seinem dystopischen Roman „Brave New World“ sämtliche gesellschaftlichen Probleme lösen soll.
Permanente Befriedigung ohne Nebenwirkungen.
Huxley der auch das legendäre Buch „die Pforten der Wahrnehmung“ geschrieben hatte für das er sich eine gehörige Dosis Meskalin aussetzte, wählte dieses Wort für seine Wunderdroge nicht ohne Grund.
Denn Soma (oder auch Ambrosia, Bolud rtzi, Haoma, Nektar u.a.) ist das irdische Gegenstück zu amrita, dem Trank der Unsterblichkeit. Etwa 3000 Jahre lässt sich der Soma Kult im alten Indien zurück datieren. In diesem war der Mond von großer Bedeutung, symbolisierte er doch die volle Schale Ambrosie die die Götter tranken. Nimmt der Mond ab tranken die Götter, nimmt er zu füllen sie ihre Schale wieder.
Kein Wunder also, dass die Kräuter für den Soma Trunk nur bei Vollmond gesammelt werden dürfen.
Der Saft der zerpressten Stängel des Soma Krautes wurde mit Wasser, Sauermilch und anderen Zusätzen vermischt und am Feueraltar von den Priestern getrunken. Vor allem um den Donnergott Indra zu ehren, der als ewig von Soma berauscht galt, wurde der Trank konsumiert.

Indra auf Soma?


Was nun aber die ursprüngliche Soma Pflanze ist darüber wird sich gestritten. Manche sehen den Fliegenpilz (Amanita Muscaria) als Ursprungssoma an, andere nehmen an, dass es Rhabarberstängel waren, die zu einer Art Wein vergoren wurden. Auch die Steppenraute, Brahmi und psychoaktive Pilze wie Psilocybe Cubensis sind Anwärter auf den Titel „Ursprungssoma“.

Das Ursprüngliche Soma?


Doch von allen vorgeschlagenen Substanzen würden allein Psilocybe Cubensis Pilze ausreichend psychedelisch wirken um an die phantastischen Schilderungen des Rig Veda (Die wichtigste Schrift des Hinduismus) heranzukommen.
Dort heißt es: „Deine Säfte, oh gereinigtes Soma, alles durchdringend, bewegen sich von alleine, wie die Nachkommen rasch dahineilender Stuten. Die himmlische geflügelten süße Säfte, Erreger größter Heiterkeit…“

Der Indologe Karl Friedrich Geldner, der den gesamten Rigveda ins Deutsche übersetzte, nahm an, dass Soma aus der Ephedra-Pflanze gewonnen wurde:

Die Somapflanze kann nur eine Ephedra-Art sein, wahrscheinlich Ephedra intermedia. Diese heißt bis auf den heutigen Tag in und um Afghanistan Hum. Es ist ein steifer Busch, drei Fuß hoch, mit dichten aufrecht stehenden blattlosen und gegliederten Stängeln. Die Stängel dienen zum Gelbfärben und pulverisiert als Kau- und Schnupfmittel. Die Afridistämme zerquetschen die Stängel und weichen sie in kaltem Wasser auf. Der so gewonnene Extrakt dient als Arznei gegen Fieber. Diese Pflanze ist durch ganz Turkestan, Nord- und Mittelpersien, im nördlichen und östlichen Afghanistan und im nordwestlichen Himalaya heimisch. Sie wächst also im weiten Halbkreis um die Landschaften, in denen wir die Heimat des Rigveda suchen

Meerträubel (Ephedra intermedia)

Diese Pflanze wird auch Meerträubel (Ephedra intermedia) genannt. Wie der Name schon sagt enthält diese Pflaze Epherin. Dieses wirkt aufgrund seiner zu Adrenalin verwandte chemischen Struktur aufputschend.
Könnte es also sein, dass Soma nicht psychedelisch sonder aufputschend wirkte?
Dem Gott Indra wurde das Soma zur Stärkung für seien Kampf gegen Vritra geopfert. Auch das würde für seine aufputschende und kräftigende Wirkung sprechen.

Ob es nun ein Aufputschmittel oder tatsächlich eine psychedelische Substanz war, die genaue Zusammensetzung des legendären Somas ist wohl verloren.
Doch als Sinnbild für Huxleys „perfekte Droge“ und was eine solche für die Gesellschaft bedeuten kann, bleibt es uns als literarische Idee. An dieser Stelle sei Huxleys „Brave New World“ jedem wärmstes ans Herzen gelegt!

Brahmi (Bacopa monnieri)

Steckbrief Brahmi

Namen: Brahmi, Bacopa monierri, kleines Fettblatt, Wasserysop
Herkunft / Verbreitung: Tropisches und südliches Afrika, Madagaskar, tropisches Asien, China, Taiwan, Vietnam, Australien, Mittel- und in Südamerika, Mexiko und südliche Vereinigten Staaten. Oft im Schlamm am Rande von stehendem Wasser zu finden.
Zubereitung und Dosierung: Als frisches Kraut in Speisen, getrocknet als Tee, Pulver, Ölauszug und als Konzentrat in Kapselform. Auch als Zusatz von bspw. Haarpflegeprodukten.
Ein gehäufter Teelöffel kommt auf einen Liter heißes Wasser und wird 10 Minuten ziehen gelassen.
Wirkung: Wirkt sich positiv auf kognitive Leistungen insbesondere Gedächtnisleistungen aus. Stress und Angstlösend.
Inhaltsstoffe: Brahmin, Herpestin, Nicotin, Monierin, Steroide, Bacosid A und B, Flavonoide wie Luteolin, Apigenin, Quercetin

Ein kleiner Einblick

Wieder einmal ein Wunderkraut. Und wieder einmal dürfe wir uns verbeugen vor dem altertümlichen botanischen Wissen des ferne Orients. Seit über 3000 Jahren hat das kleine Fettblatt Tradition in der Heilpraktik des Ayurveda und nach und nach werden seine Wunderkräfte auch durch die moderne westliche Forschung nachgewiesen.
Brahmi (der indische Name) wächst in tropischen Feuchtgebieten und Sümpfen auf der ganzen Welt. Beheimatet ist die Pflanze aber vor allem in Süd- und Südostasien, unter anderem in Vietnam und Indien. Doch durch ihr gestiegenes Interesse wird sie auch immer häufiger kultiviert. Spanien und Portugal sind hier Vorreiter.
In der ayurvedischen Medizin wird Brahmi vor allem zur Intelligenzsteigerung sowie zur allgemeinen Verbesserung von Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis verwendet. Tatsächlich konnten wissenschaftliche Studien nachweisen, dass Brahmi einen signifikanten Einfluss auf das Lernvermögen ausübt und Demenz aktiv entgegenwirken kann. Verantwortlich sind hierfür vermutlich die enthaltenden Saponine Bacosid A und Bacosid B. Die Ergebnisse zeigten positive Veränderungen in der Lernbereitschaft sowie in der Beschleunigung der Informationsverarbeitung sowie in der Verminderung von Ängsten.
Auch als potentielles Anti-Demenz Mittel ist es hoch interessant. Die zahlreichen Antioxidantien wäre hier in Kombination mit de schon genannte Saponine die Hauptwirkstoffe.
Auch in Verbindung mit ADHS wird Brahmi fleißig erforscht. Studie haben gezeigt, dass sich die Symptome (Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten) stark verbesserten nachdem ein halbes Jahr regelmäßig Brahmi konsumiert wurde.

Brahmi als Kunkurrenz für Ritalin?

Auch gegen Herzprobleme, Stress und Angststörungen kann Brahmi eingesetzt werden.
Ein echtes Allroundmittel. So ist sei Einsatz als Kosmetika auch nicht weiter verwunderlich, die antioxidative Wirkung kommt nämlich auch den Haare zugute. Die Haarwurzel wird gestärkt und angeblich sogar Haarausfall vorgebeugt.

Konsum und Dosierung

Dieses Heilkraut kann in den unterschiedlichsten Darreichungsformen konsumiert werden. Im Handel kann man Brahmi Tee, Brahmi Pulver, Brahmi Öl sowie Kapseln und Tabletten. Etwas außergewöhnlichere Produkte sind Brahmi Seife und die sogenannte Brahmi Butter (Pirami Ney). Natürlich kann man Bacopa monnieri auch als frisches Kraut im täglichen Speiseplan integrieren.

Die üblichste Konsumform ist wohl als Tee, doch hier ist Vorsicht geboten, denn in einigen „Brahmi“ Teemischungen findet sich Centella asiatica (Indischer Wassernabel) anstatt Bacopa monnieri. Aber macht euch euren Brahmi Tee doch einfach selbst, indem ihr einen gehäufte Teelöffel mit einem Liter heißem Wasser übergießt und 10 Minuten ziehen lässt.
Wollt ihr Brahmi regelmäßig konsumieren solltet ihr nicht mehr als 2-3 Tassen täglich zu euch nehmen. Die toxische Dosis von 300mg könnte ansonsten erreicht werden. Es könnten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Durchfall auftreten, da die enthaltenen Alkaloide konzentrationsabhängig wirken . Schwangere und Kinder sollten ganz auf Brahmi verzichten!



Auch Brahmi Extrakte sind sehr beliebt und werde in Kapselform gehandelt.. Es gibt auch Präparate, die aus 50% Extrakt und aus 50% des Brahmi Krauts bestehen. Auch bei de Extrakte sollte man die Inhaltsangabe genau checken! Eine Brahmi-Kur unter Verwendung eines Extraktes sollte nicht länger als 6-8 Wochen durchgeführt werden. Die tägliche Menge zum Einnehmen sollte, aufgrund der toxischen Wirkung, 300 mg nicht überschreiten.

Wie oben bereits erwähnt kann Brahmi auch als Haarpflegeprodukt zum Einsatz kommen. Spezielle Öle zur Haarpflege lassen sich in spezialisierten Shops oder bei den großen Versandhändlern finden. Brahmi soll sich dabei positiv auf das Haarwachstum auswirken und das Haar nachhaltig kräftigen.

Eine wohltuende Mischung für die Haare lässt sich aber auch ganz einfach selbst anfertigen. Dafür könnt ihr die folgende Anleitung nutzen:


8 Esslöffel Brahmi Pulver
3 Esslöffel Alma Pulver
1 Tasse Henna-Pulver
Wasser
Kokos Öl
Die Zutaten zu einer Paste mischen und mit etwas Oliven- oder Kokosöl verfeinern. Die Masse kann nun in die Haare einmassiert werden und sollte für ca. 30 Minuten einwirken. Danach werden die Haare mit lauwarmen Wasser gut ausgespült. Einmal pro Woche kann die Brahmi Paste dann verwendet werden.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Bacoside sind der Hauptwirkstoff in Brahmi und der Anteil an ihnen sollte nicht unter 20% fallen um eine gute Wirksamkeit zu gewährleisten.

Bacoside

Außerdem berichten viele Studien, dass Brahmi den Wert angstlösender Stoffe wie Glutathion, Superoxiddismutase, und Katalase, anhebt. Bei Nagetieren konnte eine Schutzwirkung gegen Gehirnvergiftungen beobachtet werden, indem es den oxidativen Stress reduzierte.
Weiters soll es de Serotonin spiegel anhebe können, was die angstlösende Wirkung erklären könnte. Bei Versuchen mit epileptischen Tieren wurde beispielsweise eine Veränderung der Serotonin-Rezeptoren festgestellt.

Die Wirkmechanismen dieser Reaktionen sind jedoch noch nicht aufgeklärt und Bestandteil aktueller Forschung.


Viel Freude mit dem ayurvedischen Wundermittel!


Ololiuqui (Turbina Corymbosa)

Steckbrief Ololiuqui

Namen: Ololiuqui, Rivea Corymbosa, Aquinaldo, A-mu-kia, Badoh Blanco, Bjuco, Cuexpalli, Flor de a virgen, Osterblume, Schlangenpflanze, Xtabentum
Herkunft: tropisches Mexiko, Kuba, nordamerikanische Golfküste, Amazonasbecken in Kolumbien.
Konsum und Dosierung: Wasser oder Alkoholauszug der Samen. Verdampfen.
15 zerstoßenen Samen mit einer halben Tasse Wasser werden als wirksame Dosis angegeben. Individuell kann die wirksame Dosis jedoch wesentlich höher ausfallen.
Inhalsstoffe: Mutterkornalkaloide (hauptsächlich Ergin), Chanoclavin, Elymoclavin,Lysergol.

Ein kleiner Einblick

„Kleine Götter“ tauften die Azteken die Samen der Ololiuquiranke, die sie schon lange vor der spanischen Kolonialzeit als rituelles Rauschmittel eingesetzt. Die kolonialzeitliche Literatur finden sich bereits genaue Beschreibungen der Pflanze mit ihren „schlanken strickartigen Blättern, die einen berauscht und wahnsinnig macht“.
Für die Spanier war der Gebrauch von Ololiuqui, wie von vielen anderen psychoaktiven Substanzen, Hexenwerk, so verfasste der Missionar Hernando Ruiz eine Art Hexenhammer der neuen Welt. Ein Traktat über heidnischen Aberglauben, verschiedene Rituale und eben auch die damit in Verbindung stehenden Rauschmittel, das als juristische Grundlage für die Inquisition und Hexenverfolgung in der neuen Welt galt. Dort heißt es über Ololiuqui:
Ein Trunk aus den Samen bereitet entzieht einem sämtliche Urteilskraft. Die Eingeborenen setzen großes Vertrauen in die Samen, befragen sie wie ein Orakel nach ihren Wünschen, Fragen und Begehren.

Doch auch nach den Gründen für Krankheiten und wie diese zu behandeln sein wird gefragt. Dem payni kommt hierbei die Aufgabe zu Ololiuqui-Trunk zu trinken und sich dann den Fragen und Leiden des Patienten zu widmen.

Trotz des Verbotes, das unter teuflischen Strafen exerziert wurde hat sich die Verwendung von Ololiuqui bei den Zapoteken, Mixteken und Mazateken durchgesetzt und gehalten. Vor allem für prophetische Rituale und medizinische Zwecke wird das zerstoßene Samenpulver in Wasser getrunken oder als Schnupfpulver verwendet.
In den 60er Jahren isolierte Albert Hoffmann verschiedene Wirkstoffe aus der Pflanze und konnte sie als Mutterkornalkaloide identifizieren, was eine kleine Sensation in der Wissenschafts-communitiy bedeutete. Denn bis dahin hatte man sich nicht vorstellen können, dass ein primitiver Pilz, wie der Mutterkornpilz, so komplexe Verbindungen biosynthetisieren könnte wie eine Pflanze.
Die Mutterkornalkaloide, vor allem das Ergin wirken ähnliche wie LSD, mit einer stark hypnotischen Komponente.

getrocknete Ololiuquisamen

Zubereitung und Konsum

Bevor die Samen konsumiert werden, legt man sie üblicherweise in hochprozentigen Alkohol ein.
Das Pulver aus den anschließend getrockneten Samen wird mit Wasser vermischt getrunken. Wie bereits oben erwähnt kann das Pulver auch geschnupft werden, jedoch brennt es sehr stark auf den Schleimhäuten.

Als wirksame Dosis werden von den indigenen Völkern Südamerikas ungefähr 20 Samen verwendet. Versuche mit diesen Dosen zeigten jedoch keine Wirkung bei westliche Versuchspersonen, weshalb mit höheren Dosen experimentiert wurde. Verschiedenen Dosen im Bereich von 60-100 Samen führten bei den Probanden zu Apathie und erhöhter akustische Empfindlichkeit. Nach ungefähr 4 Stunden trat eine Phase des Wohlbefindens und der Entspanntheit ein die länger anhielt.
Noch höhere Dosierungen lassen Nebenwirkungen wie Erbrechen und Durchfall überwiegen.

Das Pulver lässt sich auch verdampfen oder rauchen, jedoch ist der Konsum des Kaltwasserauszugs am üblichsten.

Inhaltsstoffe

Die frischen Samen enthalten 0,012-0,07 % Mutterkornalkaloide. Davon ist Ergin der Hauptwirkstoff. Dieser zeigt beim Menschen eine LSD-ähnliche Wirkung und kann auch als Vorstufe zu dessen Synthese verwendet werden.

Ergin

Daneben kommen außerdem das Erginin und kleine Mengen an Chanoclavin, Elymoclavin und Lysergol vor.

Chanoclavin



Viel Spaß mit den kleinen Göttern!

Yerba Mate (Ilex paraguariensis)

Steckbrief Mate

Namen: Mate-Tee, Parantee, Yerba-Mate,Erva Mate, Chimarrao, Caigua, Jesuiten Tee
Herkunft: Südamerika, Kultiviert vor allem in Paraguay, Argentinien und Brasilien.
Konsum und Dosierung: Die getrockneten Blätter werden mir Wasser aufgebrüht und als Tee getrunken. 2g getrocknete Blätter kommen auf ein Tasse Wasser. Die getrockneten Blätter können auch im Vaporizer konsumiert werden.
Inhaltsstoffe: Theobromin, Koffein, Chlorogensäure, Flavonoide, Saponine, Menisdaurin

Ein kleiner Einblick

Schon seit 5000 Jahren entdeckte das Volk der Kaingang den Yerba Mate Strauch und seine aufputschenden Blätter. Die Guarani (Indigenes Volk Südamerikas) perfektionierten dann den Matekonsum, indem sie die Blätter in einen Kürbis mit Wasser füllten und die Flüssigkeit durch Zuckerrohrröhren schlürften. Tatsächlich leitet sich das Wort Mate vom guaranischen Wort Caa-mate ab (Caa bedeutet Pflanze, Mate bezieht sich auf den Kürbis aus dem sie tranken).

Matetee im Kürbisgefäß


Unter den Vorspanischen Völkern wie den Inkas, Charruas, Araucanos und Pampas galt Mate als Tauschzahlungsmittel. Als die Spanier Südamerika kolonisierten, lernten sie von den Guarani den Gebrauch und die Vorteile von Mate, so dass er unter den Kolonisatoren bald große Popularität erlangte. Bald begann man, Yerba von seinem Ursprungsort in das gesamte unter spanischer Herrschaft stehende Gebiet zu bringen. Vor allem Jesuitische Missionare erkannten wirtschaftliches Potential in der Pflanze und untersuchten warum die Pflanze nur in diesen Regionen der Welt keimen wollten. Und sie kamen auch hinter das Geheimnis, ähnlich wie beim Katzenkaffe (Kopi Luwak) bedarf es auch bei Mate ein Tier, das die Samen zunächst verdaut. Und zwar den Tukan, der die Früchte mit Vorliebe verspeist. Die Jesuiten lösten dieses Problem auf ihre Weise und mischten die Samen unter das Hühnerfutter mischten und auf diese Weise die Samen keimfähig machten. Sie begannen mit dem systematischen Anbau der Mate-Pflanze und hatten bis zu ihrer Vertreibung im 18. Jahrhundert eine Art Handelsmonopol in ganz Lateinamerika etabliert.
In den ersten beiden Jahren muss die Pflanze im Schatten stehen, ehe sie knapp über dem Boden komplett abgeschnitten wird. So wird erreicht, dass der Strauch buschig wird und nach vier Jahren das erste Mal geerntet werden kann. Bei der ernte können bis zu 90% der Blätter entnommen werden.

Matestrauch

Zubereitung und Konsum

Die frischen Blätter werden kurz erhitzt damit sie ihre Farbe behalten und sich nicht schwarz verfärben.

Schwarz gefärbte Mateblätter

Jedoch wird es euch in Europa selbst kaum gelingen an frische Blätter zu gelangen. Gehandelt werden fertig getrocknete, zerkleinerte Blätter oder Pulver.
Als normale Dosis gelten 2g getrocknete Blätter. Diese werden mit kochendem Wasser übergossen für 5-10 Minuten ziehen gelassen. Der Tee kann ungesüßt getrunken oder mit Honig und Zitrone verfeinert werden.
Auch lassen sich aus den Teeaufgüssen herrliche Limonaden bereiten. Viele solche Limonaden sind auch im Handel erhältlich

Frischaufgebrühte Mateblätter

Eine andere Methode Mate zu konsumieren ist im Vaporizer. Bei einer Temperatur von 150°C verdampfen alle interessanten Inhaltsstoffe.

Verschiedenste Limonaden auf Basis von Matetee

Wirkung und Inhaltsstoffe

Mate hat eine äußerst aufputschende und stimulierende Wirkung, bei hohen Dosen wirkt er auch euphorisierend. Außerdem wirkt es appetithemmend und wird als Unterstützung zu Fastenkuren gereicht.
Der Tee gilt in den Herkunftsländern gilt Mate magenstärkend und hilfreich bei Rheuma. Ebenso kommt es bei Fieber zum Einsatz.

Die Blätter enthalten bis zu 1,6% Koffein, was auch der Hauptwirkstoff von Mate ist. Wie auch die Kolanuss enthält Mate zusätzlich zum Koffein auch Theobromin.

Außerdem enthalten sind Vitamin C und und ätherische Öle, sowie Flavonoide.
Sie werden als Venenmittel eingesetzt und aufgrund ihrer gefäßschützenden, ödemprotektiven Wirkung auch als Herz-Kreislaufmittel.

Grundstruktur der Flavonoide

Viel Freude mit dem aufputschenden Matetee!

Damiana (Turnera diffusa)

Steckbrief Damiana

Namen: Damiana, Ajkits, Damiana amarilla, Garanona, Hierba de la mora, Itamo real, Shepherds herb, Salverreal
Herkunft: Von Südkalifornien bis nach Argentinien verbreitet. Vor allem in Nordmexiko häufig.
Zubereitung und Konsum: Als Tee oder Alkoholauszug, als Räuchermittel und Tabakersatz.
Wirkung: Leicht euphorisierend und aphrodisierend. Wirkt entspannend auf Unterleibskrämpfe.
Wirkstoffe: Arbutin, Damianin, Tannin,Cineol, Sesquiterpene, Monoterpene (Pinen, Thymol), 5-hydroxy-7,3,4-trimethoxyflavon

Ein kleiner Einblick

Schon seit grauer Vorzeit wussten Maya und Azteken von der aphrodisierenden Wirkung dieses Strauchgewächses und bereiteten Liebestränke daraus. Namens gebend für dieses Liebeskraut ist der heilige Damian, der Schutzpatron der Apotheker. Erstmals botanisch beschrieben wurde es 1820 vom österreichischen Botaniker Josef August Schultes Wenn zwischen Juli und September die Sträucher ihre wunderschönen gelben Blüten zeigen wird es gesammelt und getrocknet. Es kommt neben den Liebestränken vor allem als Medizin zum Einsatz. So wird Damiana in der indianischen Medizin als Heilmittel gegen Asthma, Muskelschwäche, Magenproblemen, Rheuma, Kopfschmerzen eingesetzt.

Damiana getrocknet.

Nachdem das Kraut 1874 in die US-amerikanische Pharmakopöe (Arzneibuch) aufgenommen wurde und dort in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts zunehmend als Marihuana Ersatz (legal high) Eingesetzt wurde, ist heute vor allem die aphrodisierende, Lust und potenzfördernde Wirkung von Interesse.
Tatsächlich regen die in Damiana enthaltenen Terpene die Libido und wirken außerdem entzündungs­hemmend, angs­tlösend, stressmindernd, blutdruck­senkend, stimulierend und leicht euphorisier­end.


Im Süden der USA wird Damiana, wohl aufgrund seiner aphrodisierenden Wirkung, in einige Vodoo-Kulten der Liebesgöttin Erzulie geweiht. Auch als Räucherstoff scheint es die Libido beeinflussen zu können und ist so auch Bestandteil von Pan oder Venus Räuchermischungen.
Traditionell wird Damiana nicht nur als Potenzmittel sondern auch als Medizin eingesetzt. So zum Beispiel als Tee gegen Asthma, zur Regulierung der Periode und gegen Muskelschwäche und Nervosität.
Die Kombi aus krampflösender und stimmungsaufhellender Wirkung des Krautes, machte es für die Phytotherapie interessant, wo es vor allem gegen Menstruationsschmerzen und Migräne eingesetzt wird.

Wirkung

Das Rauchen des Krautes führt zu Euphorie und leicht marihuanaähnlichen Zuständen. Außerdem tritt ein aphrodisierender Effekt ein.
Dieselbe Wirkung wird, jedoch wesentlich subtiler, durch den Konsum eines Tees erreicht.
Damiana-Tee kann auch als leichtes Antidepressivum und gegen Schlaflosigkeit eingesetzt werden.
Damiana lindert außerdem Muskelverspannungen und bietet Trost bei Kopfschmerzen, Müdigkeit und Muskelschmerzen.

Zubereitung und Konsum

Das getrocknete Kraut wird am häufigsten als Tee konsumiert oder geraucht. Allerdings können Alkoholische Auszüge die Wirkung erhöhen.
Ein Esslöffel des trockenen Krautes pro Person ist eine gute Dosis für einen Tee. Diesen mit heißem Wasser aufgießen und 10-15 Minuten ziehen lassen.

Oft wird es auch als Tabakersatz mit Cannabis vermischt geraucht. Freunde des Vaporizen können Damiana auch so konsumieren, bei 190°C verdampfen alle wichtigen Inhaltsstoffe.
Um di Wirkung erheblich zu erhöhen, kann ein Alkoholauszug hergestellt werden. Ein mexikanisches Rezept für einen Damiana Likör lautet folgendermaßen:

Eine Flasche weißer Rum oder Tequila,
10-20g Damiana,
20-25g Sabalfrüchte (Früchte der Sägepalme),
2 Vanilleschoten,
3 Zimtstangen,
2g Macisblüten,
0,5g Galgantwurzel

Dieser Ansatz wird für 2 Wochen an einen warmen Ort gestellt und anschließend entweder abgeseiht oder mit den Zutaten gemeinsam abgefüllt. Dieser Likör soll stark aphrodisierend wirken und sollte 1 Stunde vor dem Liebesakt eingenommen werden.
Eine einfachere Methode ist ein Vodka-Damiana Ansatz:
60g getrocknetes Kraut mit einem Liter Wodka vermischt wird eine Woche ziehen gelassen. Nach dem abfiltern wird das eingeweichte Damiana für etwa 10 Stunden mit einem halben Liter Wasser ziehen gelassen. Erneut abfiltern und mit Honig, erwärmen und ein bis zwei Tassen Honig hinzufügen. Nun wird das Honigwasser mit dem Damiana-Vodka vermischt und für 3 Monate ruhen gelassen.

Damiana Likör Ansatz

Inhaltsstoffe

Die Blätter enthalten bis zu 1% ätherische Öle, 6% harte Harze, ca 8% weiches Harz, 3,5% Tannine.
In den ätherischen Ölen finden sich unter anderem Cineol, Pinen und para-Cymen.
Außerdem finden sich die Bitterstoffe Damianin und Albuminoid in den Blättern.

Cineol

Cineol (Eucalyptol) wird zur symptomatischen Behandlung von Bronchitis und Erkältungskrankheiten der Atemwege angewendet. Der Wirkstoff ist auch für die begleitende Behandlung von chronischen und entzündlichen Atemwegserkrankungen zugelassen. Cineol wird sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet. Gewonnen wird es vor allem aus Eucalyptos, ist aber auch in Salbei, Thymian und eben Damiana enthalten.

Die 2 Isomere des Pinens

Pinene sind medizinisch höchst interessant, da sie u.a. die Nebennierenrindenaktivität und das vegetative Nervensystem positiv beeinflussen können. Einige Quellen berichten, dass Pinene eine cortisonähnlich Wirkung entfalten, was vor allem für den Fettstoffwechsel und für den Eiweißumsatz im Körper von Bedeutung ist.

para-Cymen

In der Pflanzenheilkunde sowie in der wissenschaftlichen Medizin nimmt p-Cymol eine recht wichtige Rolle. Die spezifischen Wirkungen des Stoffes auf unseren Organismus und Stoffwechsel sind mittlerweile gut untersucht. So wirkt es antibakteriell, entzündungshemmen, schmerzlindernd, angstlösend und pilzhemmend.

Der heilige Damian lässt grüßen


Ginseng (Panax Ginseng)

Steckbrief Ginseng

Namen: Ginseng, Panax ginseng, asiatischer Ginseng, koreanischer Ginseng, Gilgen, Samwurzel, Kraftwurzel, Menschenwurzel, Lebenswurzel
Herkunft: China (nordöstlichen chinesischen Provinzen Heilongjiang, Jilin, Liaoning), den nördliches Korea, südliche Teil der russischen Region Primorje.
Kultiviert in gemäßigte Zonen mehrerer Kontinente.
Zubereitung und Konsum: Konsumiert wird die Wurzel, als Tee oder Extrakt auch als Pulver in Kapselform.
Wirkstoffe:komplexes Gemisch aus über 200 Triterpensaponinen (Ginsenoside). Außerdem ätherisches Öl, Eremophilen, Polysaccharide.

Ein kleiner Einlick

Gleich nach dem Reishi an zweiter Stelle steht der echte oder rote Ginseng in der Traditionellen Medizin. So wurde er schon seit langer Zeit im asiatischen Raum gehandelt als er um das 17. Jahrhundert auch seinen Weg nach Europa fand. Sein Ruf als Heilmittel war so hoch, dass er sogar einen größeren Wert als Gold besaß. Seine ihm nachgesagte Heilkraft schlägt sich auch in seinem Namen Panax wieder, was mit allheilend übersetzt werden kann. Seiner teilweise menschenähnlichen Wurzelform wegen und wurde er im deutschsprachigen Raum auch Menschenwurz getauft.

kleine Ginseng Menschlein

Im Handel könnt ihr sowohl weiße als auch rote Ginsengwurzeln erhalten, diese unterscheiden sich jedoch nicht in ihrer Gattung sondern in ihrem Verarbeitungsprozess. Ginsengwurzeln, die am Stück oder geschnitten getrocknet werden, verfärben sich weiß und werden deshalb als weißer Ginseng bezeichnet. Wird die Wurzel zum Konservieren jedoch vor dem Trocknen mit Wasserdampf behandelt, zeigt sich eine rote Färbung, weshalb er als roter Ginseng bezeichnet wird.
Jedoch gibt es tatsächlich unterschiedliche Arten, so wird der echte Ginseng auch asiatischer oder koreanischer Ginseng genannt. Davon unterschieden werden der chinesische Ginseng (Notoginseng), der japanische, amerikanische und der sibirische Ginseng. Sie alle weisen ähnliche Inhaltstoffe auf, diese sind jedoch im echten Ginseng am zahlreichsten und am höchsten konzentriert.

Angebaut wird er vor allem in Südkorea und China und das schon seit dem 11. Jhd. vor Chr., wobei sich die Kultivierung als sehr schwierig gestaltet. Die überirdischen Pflanzen sind häufig Opfer von Pilzbefall und müssen korrekt Beschattet werden. Trotzdem beläuft sich die jährliche Produktion auf ca. 80.000 Tonnen weltweit.
Seit dem 20. Jahrhundert widmet sich auch die westliche Wissenschaft vermehrt der Wurzel des Lebens. Immer mehr Inhaltsstoffe wurden identifiziert und Wirkmechanismen aufgeklärt.
m 20. Jahrhundert widmete sich die wissenschaftliche Forschung vermehrt der Ginsengwurzel. Nach und nach wurden mehr Inhaltsstoffe und Wirkmechanismen bekannt.

Gisengwurzel auf einem Markt in Busan (Südkorea)

Medizinische Anwendung

1945 führte der sowjetische Forscher Brekhman Studien an Sportstudenten durch und konnte eindeutig nachweisen, dass Läufer, die Ginseng eingenommen hatten, wesentlich leistungsfähiger waren als die Placebo-Gruppe.
Stephen Fulder führte ähnliche Studien an einer Londoner Klinik durch, und zeigte dass sich Psychomotorik, Reaktionsgeschwindigkeit, Lernfähigkeit, Leistungsfähigkeit und Nervenaktivitäten durch die Einnahme von Ginseng signifikant verbessern.
Seitdem wird Ginseng als allround Arzneimittel für verschiedenste Anwendungen genutzt:

Tonikum
Die Wurzel oder der Extrakt daraus zur Kräftigung und Stärkung des Organismus und entgegen chronischer Müdigkeit und Schlappheit eingesetzt werden. Nachlassende Leistungsfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit werden nachhaltig positiv beeinflusst. Außerdem wird er gegen das chronic fatigue Syndrom eingesetzt von dem beispielsweise Patienten einer Chemo Therapie betroffen sind. Auch bei Multiple Skelose Patienten wurden äußerst positive Effekte auf das Allgemeinbefinden durch Ginseng erzielt.

Immunmodulatorisch
Ginseng lässt sich prophylaktisch gegen stressbedingte Infektionskrankheiten wie Erkältungen, Grippe, etc einsetzten. Auch können die Symptome eines Astmaanfalles, die aufgrund des hyperreaktiven Bronchialsystems auftreten gemildert werden.

Blutdrucksenkend
Wissenschaftler vermuten, dass vielen primären Bluthochdruckerkrankungen eine Funktionsstörung des Gefäßendothels zugrunde liegt. Das Endothel ist eine dünne Schicht, die das Innere der Blutgefäße auskleidet. Diese Schicht beeinflusst die Verengung und Erweiterung der Gefäße sowie die Gefäßdurchlässigkeit und verhindert auch teilweise die Zusammenballung von Blutplättchen. Dadurch beeinflusst das Endothel indirekt den Blutdruck.
Die Inhaltstoffe des Ginseng wirken sich positiv auf die Funktion des Endothel aus. Es wird vermehrt Stickstoffmonoxid aus den Endothelzellen ausgeschüttet und damit die umliegenden Gefäße entspannt. Außerdem beeinflussen die Ginsenoside auch die Ausschüttung von blutdruckregulierenden Botenstoffen.

Gegen Diabetes
Mehrere Studien bestätigen, dass Ginseng sowohl den Nüchternblutzucker als auch den postprandialen Zucker (den Blutzucker nach der Nahrungsaufnahme) senken kann. Außerdem wird der Insulinspiegel im Blut durch Einnahme von Ginseng angehoben und die Regeneration von Insulin produzierenden in der Bauchspeicheldrüse angeregt.
Auch die Empfindlichkeit der Körperzellen auf Insulin wird verbessert (Insulinsensitivität) und damit die Glukoseaufnahmefähigkeit aus dem Blut.
Weiters aktiviert Ginseng die AMP-Kinase und regt darüber den Glukosetransport an während gleichzeitig in der Leber weniger Glukose produziert wird.

Gegen Leberleiden
Ginseng zeigt positiven Einfluss auf die Leberregenerationsfähigkeit nach Operationen. Das Wachstum der Leberzellen wird angeregt. Auch vielversprechende Ergebnisse zeigen sich in der Behandlung der Graft-versus-Host-Erkrankung die bei einer Vielzahl an Patienten nach Blutstammzellen- Knochenmarks- und Lebertransplantationen auftritt.
Xu et al. gelang es 2011, eine akute Graft-versus-Host-Erkrankung nach einer Lebertransplantation mithilfe des roten Koreanischen Ginsengs zu heilen.

Gegen bakterielle und virale Infektionen
In Ginseng enthaltene Polysaccaride können Bakterienansammlungen an den Außenflächen der Zellen verhindern. Auch wird die Produktion von Antikörpern und die Ausschüttung von Interleukinen angeregt diese triggern die Immunreaktion und machen das Immunsystem reaktionsbereiter. So werden Ginsengpräperate auch bei der Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt. Vor allem den Anstieg an T-Helfer Zellen im Blut, der durch Ginseng hervorgerufen wird, ist interessant.

Als Potenzmittel
Seit mehreren Jahrtausenden nutzen die Menschen in Asien die Ginsengwurzel als Potenzmittel. Schon im 3000 Jahre alten chinesischen Arzneibuch Shennong findet der Ginseng als potenzsteigernde Heilpflanze Erwähnung. Doch die potenzsteigernde Wirkung ist nicht nur eine Legende, Choi et al. konnten 2006 die Wirksamkeit von Ginseng bei erektiler Dysfunktion bestätigen.

Ginseng Extrakt

Konsum und Dosierung

Ginseng Tee

Wenn ihre keine akuten Beschwerden habt könnt ihr Ginseng zur allgemeinen Stärkung eures Organismus täglich über einen Zeitraum von 3 Monaten einnehmen. Mit Pausen kommt man so mit 2 jährlichen Ginseng-Kuren aus, da die Wirkung auch nach Einnahmestop noch anhält.
Eine tägliche Dosis von 1-2g getrockneten Wurzelpulvers sind empfehlenswert. Ihr könnt euch einen Tee brauen oder aber das Pulver in Kapselform konsumieren.


Wenn ihr ein Extrakt verwendet, dann ist die richtige Dosierung vom Ginsenoid-Gehalt abhängig.
Dosierungsvorschläge des Extrakt Herstellers sollten hier eingehalten werden. Der gleichzeitige Genuss von koffeinhalteigen Getränken sollte vermieden werden.
Eine Überdosierung über längeren Zeitraum kann zu Schlaflosigkeit führen. Auch während einer Schwangerschaft sollte kein Ginseng konsumiert werden.

Inhaltstoffe

Als Hauptwirkstoffe gelten die als Ginsenoide bezeichneten Triterpensaponide vom Dammaran-Typ. Insbesondere Protopanaxadiol und Protopanaxtriol.

Protopanaxadiol

Der Gehalt an Ginsenosiden liegt je nach Herkunft im Durchschnitt zwischen 0,8 % und 6 % und kann maximal bis etwa 10 % ansteigen.

Ginsenoid Rg1

Als weitere wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe werden die Polysaccharide und Polyacetylene (Panaxynol) angesehen. Dieser auch in Karotten enthaltene Mehrfachzucker wirkt als natürliches Pestizid. Im Tierversuch zeigt der Stoff krebsvorbeugende Wirkung.

Panaxynol


Viel Freude mit der Wurzel des Lebens!


Stevia (Stevia rebaudiana bertoni)

Steckbrief Stevia

Namen: Stevia, Honigkraut, Süßkraut, Süßblatt, Stevia rebaudiana, ka’a he’ẽ, Yerba dulce
Herkunft: Paraguay, Brasilien
Anwendung: Als Süßungsmittel Speisen und Getränken beigesetzt. Als Tee zu Heilzwecken. Als Flüssigextrakt in der Naturkosmetik.
Inhaltsstoffe: Steviosid, Flavonoide, Stevioglycoside, Terpene.

Ein kleiner Einblick

Stevia rebaudiana kommt ursprünglich aus dem Hochland von Amambay in Paraguay und wurde dort von den ansässigen Guarani-Indianern für Süßzwecke als Nahrungsmittel genutzt. Die indianische Bezeichnung „Kaa-He-e“, was soviel bedeutet wie „Süßes Kraut“, wird noch heute in Paraguay benutzt. In Paraguay werden Blätter von Stevia rebaudiana meist zusammen mit Mate zu einem Teegetränk bereitet, das kalt getrunken im Sommer hervorragend den Durst löscht.

Moises Giacomo

Im späten 19. Jahrhundert wurde das Kraut vom Schweizer Naturforscher Moisés Giacomo Bertoni entdeckt. Er klassifizierte das süße Gewächs aufgrund seiner Ähnlichkeit zum europäischen Wasserdost zunächst als eine Eupatorium-Art. Erst 1905 bekam Stevia den offiziellen Namen Stevia rebaudiana Bertoni. Damit ehrte man nicht nur Bertoni, der die Pflanze entdeckte, sondern auch den Chemiker Ovidio Rebaudi, der die süßen Inhaltsstoffe als Erster isolierte.

Cola mit Stevia

In den 1950er Jahren fand Stevia seinen Weg nach Japan und den südasiatischen Raum, wo es schnell zu einem der Hauptzuckerersatzstoffe wurde.
40% des asiatischen Marktes an Zuckerersatzstoffen wird von Stevia eingenommen.
In Europa und den USA dauerte es wesentlich länger und erst seit 2011 darf Stevia praktisch überall als Süßungsmittel eingesetzt werden.

In Südamerika werden die Blätter des Stevia-Strauches und auch das daraus gewonnene Pulver auch als Medizin verwendet. So wird es beispielsweise zur Bekämpfung geistiger Schwäche, zur Stabilisierung des Blutdrucks und bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Äußerlich angewandt kann es auch gegen Pilzbefall und bei Hautproblemen helfen.
In Brasilien und Paraguay finden sich steviahaltige Grippe-, Asthma- und Kopfschmerzmittel sowie Stevia Rezepturen gegen Übergewicht und Allergien und diverse Tonika.

Süßwirkung

Die für die immense Süßkraft verantwortlichen Inhaltsstoffe wurden 1931 isoliert und erforscht. Es handelt sich um verschiedene Glycoside die alle Steviol enthalten. Die Hauptsüßkraft geht dabei von Steviosid und Rebaudiosid A aus.
Die Blätter weisen die 30-fache Süßkraft von Zucker auf
Dabei ist Rebaudiosid A der Wirkstoff mit der höchsten Süßkraft und dem geringsten bitteren Beigeschmack aufweist. Ein Isolat, das zu 98% aus Rebaudiosid A besteht ist jedoch in Europa und den USA nicht zugelassen.
So haben die im Westen zugelassenen Varianten den Nachteil, dass sie einen recht hohen bitteren Beigeschmack aufweisen. Dieser entsteht dadurch, dass die Stevioglycoside neben dem Rezeptor, der für die Wahrnehmung von süßem Geschmack zuständig ist, ebenso zwei Bittergeschmacks-Rezeptortypen auf der menschlichen Zunge aktivieren.

Mögliche Risiken

1985 veröffentlichte eine Gruppe um John Pezzuto der Universität Chicago Ergebnisse, das Steviol potentiell mutagen wirken könnte. Aufgrund dieser und noch anderer Studien wurde Stevia 1991 in den USA verboten. Mehrere darauffolgende Untersuchungen widersprachen diesen Ergebnissen jedoch und das Verbot wurde 1995 teilweise wieder aufgehoben. In Japan und Brasilien werden Steviaprodukte seit mehr als 25 Jahren in großen Mengen, auch industriell, verkauft und angewendet. Dabei seien keine gesundheitsschädigenden Wirkungen beobachtet worden. Beim eigentlichen Süßstoff, dem Steviosid, konnte keine mutagene oder genotoxische Wirkung nachgewiesen werden.
Studien die im Tierversuch Toxizidät und Fruchtbarkeitsschädigung durch die Blätter nachweisen konnten, verwendeten so hohe Dosierungen, dass – auf den Menschen übertragen – ein Erwachsener täglich mehr als die Hälfte seines Körpergewichts an frischen Steviablättern hätte zu sich nehmen müssen.
Tatsächlich nähme ein Erwachsener, wenn man den gesamten durchschnittlichen täglichen Zuckerkonsum (ca. 130 g) durch Stevioside ersetzte, nur etwa 400 mg davon zu sich, was in Steviablättern etwa 4 g (bei angenommenen 10 % Steviosidgehalt) bedeutet.

Konsum und Dosierung

Je nach Produkt unterscheidet sich der Steviosidgehalt und damit die entsprechende Dosierung. Um euren Tee oder andere Getränke zu süßen reichen etwa 5g getrocknete Blätter auf einen Liter Wasser. Hier sind Geschmäcker verschieden. Wem der bittere Nachgeschmack nichts ausmacht wird womöglich mehr Blätter verwenden
Bei Extrakten reichen oft minimale Mengen aus.
Die von der WHO empfohlene Tagesdosis beträgt sich auf 4 mg/kg Körpergewicht Steviol.

Stevia Extrakt in Tablettenform

Inhaltsstoffe

Die Steviolglykoside sind die wichtigsten und gleichzeitig auch die bekanntesten Inhaltsstoffe der Pflanze. Bisher wurden die Rebaudioside A, C, D, E und das Dulcosid A, sowie das Steviosid wurden bisher klassifiziert. Pflanze zu Pflanze unterschiedlich sein.

Stevioside

Rebaudiosid A hat von allen Steviolglykosiden die stärkste neutrale Süßkraft, während bei den anderen ein bitterer Nachgeschmack bei dem Verzehr von hohen Dosen auftreten kann.

Rebaudiosid A


Viel Freude beim Limonaden süßen 😀